





polar #22: Zukunft der Öffentlichkeit
EDITORIAL
BEGEGNUNG
BLASE
Volker Gerhardt Zu nah am Feuer Das unvergleichlich Neue der digitalen Technik und ihre gerade darin unterschätzte Gefahr. Eine Überlegung in 8 Punkten.
| Jan-Hinrik Schmidt Filterblasen und Echokammern Das GefĂĽge digitaler Kommunikation
| Boris Fust Personalisierte Ausspielungen Alter Wein in neuen digitalen Schläuchen?
| Joachim von Gottberg Ă–ffentliche Selbstbindungen Das Prinzip der medialen Selbstkontrolle
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Theresa ZügerDie Wahrheit und ihre neuen KleiderWhistleblowing als Ausdruck gesellschaftlicher Wahrheitssuche | Postfaktisch. Das ist das Wort des Jahres 2016. Schnörkellos klingt es selbst wie eine Tatsache. Das allein darf uns skeptisch machen. Wenn wir eines von ihm lernen können, dann, dass gesundes Misstrauen angebracht ist, sobald eine Erkenntnis als eindeutige Wahrheit präsentiert wird. Nichts wäre bedenklicher, als dieses Wort einfach stehen zu lassen. So schlicht und klar es klingen mag, es verfehlt den Kern einer treffenden Beschreibung unserer Zeit, gerade indem es überdeckt, was es selbst zur Debatte gestellt hat. Wir leben nicht in Zeiten, in denen die Wahrheit keine Bedeutung mehr hat. Es ist keineswegs eine neue Aufgabe, sich ein Bild der Lage zu machen und die Ereignisse dieser Welt in ihrem Verhältnis zueinander zu verstehen. Die von jeher bestehende Schwierigkeit und Komplexität dieser Aufgabe ist nur sichtbarer geworden, ebenso wie unser Scheitern an ihr an vielen Stellen offensichtlich wird. Die Praxis des Whistleblowing zeigt genau diese Problemlage.
Ein institutioneller Selbstheilungsprozess Die Beschleunigung der Informationsflüsse und die Überreizung der manipulativen Kraft von Gerüchten und Folklore, von Spektakeln und Lügen in der Politik ist gerade das Faktum, das eine längst bekannte Lesart der Welt an die sichtbare Oberfläche trägt. Wir leben in einer Zeit, in der die Vielschichtigkeit von Information und die Ambivalenz von Bedeutungen uns zeigen, dass es ein mühsames und mitunter fast hoffnungsloses Unterfangen ist, sich der Wahrheit gewiss zu sein. Teil der Schwierigkeit ist, dass wir unter normalen Umständen keineswegs immer schon bestrebt sind, uns Wahrheiten zu stellen oder sie zu teilen. Im Gegenteil werden wir mit überwältigendem Starrsinn immer wieder an die Kraft anderer Intentionen erinnert. Der Skandal um Volkswagen lässt sich als paradigmatisches Beispiel für eine Kultur des kollektiven Mitwissens und Schweigens angesichts von Fehlentscheidungen, Korruption und Betrug deuten. Diese über Jahrzehnte gewachsene Kultur fällt uns in einer Zeit, in der Informationsflüsse kaum mit herkömmlichen Mitteln beherrschbar bleiben, schmerzlich auf die Füße. In der Politik ist die Lüge wahrlich nichts Neues. Neu sind jedoch die Wege und Gewänder, auf und mit denen Lügen und Wahrheiten die Bühne der Öffentlichkeit betreten. Mit ihrem unverhofften Auftritt verändern sie die Regeln des Spiels um die Deutung von Trug und Wirklichkeit. [...]
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| Arnd Pollmann Ist es links? >Postfaktizität< Authentischer Bullshit
| Thomas Hoffmann Ist es links? >Postfaktizität< We’re all living in America
| Christian Neuhäuser Ist es links? >Postfaktizität< Gefährliche Post-Phänomene
| Sarah Tietz Ist es links? >Postfaktizität< Alles sinnlos
| Christian Neuner-Duttenhofer Haters gonna hate Was tun gegen den Hass im Netz?
| Jennifer Vogelsang Versammlungsfreiheit 2.0 Vom Schutz der Zusammenkünfte im virtuellen Raum
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