Das Online-Magazin zur Zeitschrift | HALBJAHRESMAGAZIN polar






polar #22: Zukunft der Öffentlichkeit




EDITORIAL

 
Liebe Leserin, lieber Leser


BEGEGNUNG

 
Sabine Meier
Third Places
Öffentliche Räume als Begegnungsorte mit dem Unbekannten
 
Ole Meinefeld
Geteilte Erfahrung
Für eine Politik des öffentlichen Raums
 
Heinz Bude
Begegnung und BerĂĽhrung
Was für eine Gesellschaft wäre eine »inklusive Gesellschaft«?
 
Carlos Becker
Kommunikative Autonomie
Zum demokratischen Wert der Privatheit
 
Darin Barney
Partizipatorische Verhältnisse
Verkehrung eines demokratischen Versprechens?
 
Thomas KrĂĽger
Wen erreicht politische Bildung?
Von Interessierten, SchĂĽler/innen, Bildungsbenachteiligten und Demokratieverdrossenen
 
Christoph Raiser
Andere Geschichten
Zur Erneuerung einer europäischen Öffentlichkeit
 
Moritz Hien
Bierdosen fĂĽr die Freiheit
Öffentliches Forum und private Märkte
 
Susann Neuenfeldt / Simon Strick
>DEMOCRACY<
Leonard Cohen – David Bowie – Prince – Phife Dawg



BLASE

 
Volker Gerhardt
Zu nah am Feuer
Das unvergleichlich Neue der digitalen Technik und ihre gerade darin unterschätzte Gefahr. Eine Überlegung in 8 Punkten.
 
 

Jan-Hinrik Schmidt

Filterblasen und Echokammern

Das GefĂĽge digitaler Kommunikation


Früher war es einfach: morgens die Zeitung, im Radio Nachrichten zur vollen Stunde und abends um acht die Tagesschau. Heute schwirren die Neuigkeiten millionenfach durch den digitalen Kosmos, vernetzen und vervielfältigen sich dabei von selbst. Es wird zunehmend schwieriger zu entscheiden, was man wann, von wem und auf welchem Weg eigentlich erfahren möchte und welche Informationen überhaupt neutral und verlässlich sind - wobei manche gerade diese nicht hören wollen. Die rückgekoppelten Nachrichtenschleifen der neuen Medien bergen ernst zu nehmende Probleme.

Drei Erfahrungen
Bei der 17-Jährigen Luisa ist YouTube an die Stelle des Fernsehens getreten, um sich über aktuelle Themen zu informieren, die sie interessieren. Auf Empfehlung ihrer Mutter sieht sie sich dort eine ARTE-Dokumentation zum Klimawandel an; im Anschluss schlägt ihr der YouTube-Algorithmus ein weiteres Video vor. Dieser professionell produzierte »Lehrfilm« argumentiert, es gebe keinen menschengemachten Klimawandel. Die Schülerin, die sich in der Jugendgruppe einer Umwelt-NGO engagiert, gerät ins Schwanken: »Also man weiß dann nicht, was man so richtig glauben soll, weil manche Informationen sind dann auch irgendwie ganz gut oder glaubwürdig, obwohl ich auch nicht alles verstehe, aber es ist irgendwie schwierig das so auseinanderzuhalten«.

Als Jasmin, eine 22-Jährige Auszubildende, am frühen Abend des 22. Juli nach Hause kommt, erfährt sie über eine Eilmeldung auf ihrem Smartphone vom Amoklauf in München. Daheim schaltet sie den Fernseher an und verfolgt die Berichterstattung der ARD, informiert sich zugleich aber auch über Whatsapp und Facebook, ob es ihren Freunden und Bekannten vor Ort gut geht. Dabei wird sie auch mit einem Augenzeugen-Video konfrontiert, das Schüsse und Verletzte zeigt: »Das hat man halt auch vorher schon in den Nachrichten gesehen, aber es ging auch sofort bei Facebook los das Video und wurde ja auch gleich tausendfach irgendwie geteilt und geliked (...) Es war halt einfach da«.
Der 54-Jährige Dieter, Mitglied einer verkehrspolitischen Initiative in Hamburg, betrachtet Google als wichtiges Werkzeug, um sich zu seinen Interessen zu informieren. Gleichzeitig missfällt ihm aber die Monopolstellung, die der Konzern mittlerweile hat. Auch andere Internetunternehmen sieht er kritisch, selbst wenn sie ihm helfen könnten, Unterstützung für seine politischen Anliegen zu mobilisieren: »Nein, ich will nichts über Facebook oder Twitter [weiterverbreiten], weil das sind undemokratische Unternehmen, die ganz, ganz eigene Interessen haben.« [...]


 
Boris Fust
Personalisierte Ausspielungen
Alter Wein in neuen digitalen Schläuchen?
 
Joachim von Gottberg
Ă–ffentliche Selbstbindungen
Das Prinzip der medialen Selbstkontrolle
 
Theresa Züger
Die Wahrheit und ihre neuen Kleider
Whistleblowing als Ausdruck gesellschaftlicher Wahrheitssuche
 
Arnd Pollmann
Ist es links? >Postfaktizität<
Authentischer Bullshit
 
Thomas Hoffmann
Ist es links? >Postfaktizität<
We’re all living in America
 
Christian Neuhäuser
Ist es links? >Postfaktizität<
Gefährliche Post-Phänomene
 
Sarah Tietz
Ist es links? >Postfaktizität<
Alles sinnlos
 
Christian Neuner-Duttenhofer
Haters gonna hate
Was tun gegen den Hass im Netz?
 
Jennifer Vogelsang
Versammlungsfreiheit 2.0
Vom Schutz der Zusammenkünfte im virtuellen Raum



MEIN HALBES JAHR

 
Johannes von Weizsäcker
Mein halbes Jahr: >Musik<
Jackie Lynn – The Fall
 
Elias Kreuzmair
Mein halbes Jahr: >Literatur<
Selbst – Die Toten – Die Literatur und das Recht auf den Tod
 
Peter Siller
Mein halbes Jahr: >Comic<
Deadly Class – Die Favoritin – Drei Steine – Ein diabolischer Sommer u.a.
 
Matthias Dell
Mein halbes Jahr: >Film<
Tatort: Freitod, Land in dieser Zeit – Vier gegen die Bank – Arrival



BARRIERE

 
Ludger Schwarte
Irgendjemand entscheidet
FĂĽr eine neue Theorie demokratischer Ă–ffentlichkeit
 
Maximilian Burk
Schreiben zum Tode
Authentizität und Text in Herrndorfs ''Arbeit und Struktur''
 
Verena Hepperle
Das wiederum.
Zum Selbstverständnis politisch engagierter Gegenwartsliterat/innen
 
Fiona GeuĂź
End Your Silence
Öffentlichkeitsverständnisse in der Kunst nach 1968
 
Ina Kerner
Leben im Kapitalismus: >offline/online<
 
Martin Saar
Leben im Kapitalismus: >Ă–ffentliches Sprechen<



SCHÖNHEITEN

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