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polar #22: Zukunft der Öffentlichkeit




EDITORIAL

 
Liebe Leserin, lieber Leser


BEGEGNUNG

 
Sabine Meier
Third Places
Öffentliche Räume als Begegnungsorte mit dem Unbekannten
 
 

Ole Meinefeld

Geteilte Erfahrung

Für eine Politik des öffentlichen Raums


Öffentlicher Raum meint den allgemein zugänglichen Bereich, in dem gemeinsame Erfahrungen geteilt werden können - und Menschen sich im Anschluss kulturell und politisch engagieren. Damit ist öffentlicher Raum vor allem als ein Bezugsgewebe von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren bestimmt. So ein Raum kommt zum Vorschein, wenn sich Menschen etwa auf öffentlichen Plätzen in das kulturelle und politische Leben einer Gesellschaft einschalten.

Raum für politische und kulturelle Begegnung ist allerdings etwas, dass sich nicht einfach institutionell einrichten oder lokal bauen lässt. Selbst scheinbar optimale Bedingungen der Zugänglichkeit eines Ortes oder Netzes sowie gute institutionelle Einbettung garantieren keineswegs ein Funktionieren als lebendiger, belebter öffentlicher Raum. Ohne die Ungezwungenheit von Begegnungen und Freiräumen, ohne das lebendige Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, ist öffentlicher Raum nicht zu denken.

Dass ein solcher Raum ein enormes Potenzial für politische Inklusion vorhält, dürfte auf den ersten Blick einleuchten. Zu fragen ist allerdings danach, wie eigentlich Politik einen solchen Raum beleben oder erhalten kann. Das Dilemma besteht nämlich darin, dass öffentlicher Raum zwar in gewisser Weise unverfügbar sein mag, politische Gemeinwesen aber für eine emanzipatorische Politik der Bürgerinnen und Bürger auf öffentlichen Raum angewiesen ist. Wie kann sich dann eine Strategie der Inklusion überhaupt auf einen öffentlichen Raum stützen? Ein solcher öffentlicher Raum, der Aufgaben der Inklusion übernehmen soll, kann ja nicht einfach hergestellt werden. Die politische Perspektive muss dennoch danach ausgerichtet werden, wie Inklusion durch einen Einschluss von Gruppen und Individuen im öffentlichen Raum gelingen kann. Daher ist also genauer zu fragen: Wie kann eine Strategie der Inklusion das Entstehen und die Erhaltung von lebendigen öffentlichen Räumen unterstützen?

Primat des Inklusiven: Infrastruktur
Wenn es einen Primat der Inklusion geben soll, so sollte ein politisches Gemeinwesen greifbar werden, das in entscheidender Weise durch das öffentliche Auftreten von Bürgerinnen und Bürgern zur Geltung kommt, d.i. der öffentliche Raum, der die geforderte Inklusion leisten kann. Es sind die immer schon geteilten Erfahrungen im öffentlichen Raum, die Bürgerinnen und Bürger motivieren, sich politisch, sozial oder kulturell zu engagieren. [...]



 
Heinz Bude
Begegnung und BerĂĽhrung
Was für eine Gesellschaft wäre eine »inklusive Gesellschaft«?
 
Carlos Becker
Kommunikative Autonomie
Zum demokratischen Wert der Privatheit
 
Darin Barney
Partizipatorische Verhältnisse
Verkehrung eines demokratischen Versprechens?
 
Thomas KrĂĽger
Wen erreicht politische Bildung?
Von Interessierten, SchĂĽler/innen, Bildungsbenachteiligten und Demokratieverdrossenen
 
Christoph Raiser
Andere Geschichten
Zur Erneuerung einer europäischen Öffentlichkeit
 
Moritz Hien
Bierdosen fĂĽr die Freiheit
Öffentliches Forum und private Märkte
 
Susann Neuenfeldt / Simon Strick
>DEMOCRACY<
Leonard Cohen – David Bowie – Prince – Phife Dawg



BLASE

 
Volker Gerhardt
Zu nah am Feuer
Das unvergleichlich Neue der digitalen Technik und ihre gerade darin unterschätzte Gefahr. Eine Überlegung in 8 Punkten.
 
Jan-Hinrik Schmidt
Filterblasen und Echokammern
Das GefĂĽge digitaler Kommunikation
 
Boris Fust
Personalisierte Ausspielungen
Alter Wein in neuen digitalen Schläuchen?
 
Joachim von Gottberg
Ă–ffentliche Selbstbindungen
Das Prinzip der medialen Selbstkontrolle
 
Theresa Züger
Die Wahrheit und ihre neuen Kleider
Whistleblowing als Ausdruck gesellschaftlicher Wahrheitssuche
 
Arnd Pollmann
Ist es links? >Postfaktizität<
Authentischer Bullshit
 
Thomas Hoffmann
Ist es links? >Postfaktizität<
We’re all living in America
 
Christian Neuhäuser
Ist es links? >Postfaktizität<
Gefährliche Post-Phänomene
 
Sarah Tietz
Ist es links? >Postfaktizität<
Alles sinnlos
 
Christian Neuner-Duttenhofer
Haters gonna hate
Was tun gegen den Hass im Netz?
 
Jennifer Vogelsang
Versammlungsfreiheit 2.0
Vom Schutz der Zusammenkünfte im virtuellen Raum



MEIN HALBES JAHR

 
Johannes von Weizsäcker
Mein halbes Jahr: >Musik<
Jackie Lynn – The Fall
 
Elias Kreuzmair
Mein halbes Jahr: >Literatur<
Selbst – Die Toten – Die Literatur und das Recht auf den Tod
 
Peter Siller
Mein halbes Jahr: >Comic<
Deadly Class – Die Favoritin – Drei Steine – Ein diabolischer Sommer u.a.
 
Matthias Dell
Mein halbes Jahr: >Film<
Tatort: Freitod, Land in dieser Zeit – Vier gegen die Bank – Arrival



BARRIERE

 
Ludger Schwarte
Irgendjemand entscheidet
FĂĽr eine neue Theorie demokratischer Ă–ffentlichkeit
 
Maximilian Burk
Schreiben zum Tode
Authentizität und Text in Herrndorfs ''Arbeit und Struktur''
 
Verena Hepperle
Das wiederum.
Zum Selbstverständnis politisch engagierter Gegenwartsliterat/innen
 
Fiona GeuĂź
End Your Silence
Öffentlichkeitsverständnisse in der Kunst nach 1968
 
Ina Kerner
Leben im Kapitalismus: >offline/online<
 
Martin Saar
Leben im Kapitalismus: >Ă–ffentliches Sprechen<



SCHÖNHEITEN

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