polar #11: Sicherheit
EDITORIAL
SORGE
STRESS
SPIRALE
Alice Lagaay Nichts als das Geheimnis ist sicher! Die TagebĂĽcher von Wikileaks
| Interview Ilija Trojanow »Eine Spirale der Aufrüstung«
| Dietmar Kammerer Menschen vor Bildschirmen Was bekommen wir zu sehen, wenn wir das Bild des toten Terroristen nicht sehen dĂĽrfen?
| Konstantin von Notz/Nils Leopold Datenschutz muss sich ändern Eine Aufforderung an den Gesetzgeber
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Maja BächlerKörper der LĂĽgenWie Hollywood den permanenten Ausnahmezustand inszeniert | »What we’re dealing with here, is potentially a global conflagration that requires constant diligence in order to suppress. […] We are an easy target. And our world, as we know it, is a lot simpler to put to an end, as you might think. We take our foot off the throat of that enemy for one minute and our world changes completely…« – mit diesen Worten und einem sehr langen Monolog über sicherheitspolitische Fragen versucht der CIA-Agent Ed Hoffman (Russell Crowe) in dem Film Body of Lies uns von der Notwendigkeit geheimdienstlicher Operationen im »Mittleren Osten« und dem »Kampf gegen den Terrorismus« zu überzeugen. Auf diese Weise tragen filmische Inszenierungen zu einem gesellschaftlichen Grundgefühl des Ausnahmezustands bei, über den eine massive Einschränkung von Grundrechten gerechtfertigt wird.
Die Filmfigur Ed Hoffman verweist weiter auf das Scheitern moderner, militärischer Techniken im Kampf gegen den Terrorismus: »If you throw away your cell phone, shut down your e-mail, pass all your instructions face-to-face, hand-to hand, turn your back on technology, disappear into the crowd. No flags. No uniforms. […] In a situation like this, your friends dress like your enemies and your enemies just like your friends.« Die Bedrohung durch »die Terroristen« bedingt sich also zum einen durch ihre selbstgewollte Rückständigkeit. Während die USA auf moderne Satellitentechnik und militärische Finesse setzen, gewinnen die hier konstruierten Gegner durch ihre Rückkehr zu materieller Übermittlung und physischen Botengängen. Zum anderen werden die USA durch die Unsichtbarkeit der Gegner im eigenen Land bedroht. Die ihnen unterstellten mimikrischen Fähigkeiten verhindern im Filmnarrativ die Unterscheidung von Freund und Feind und bedrohen daher die Sicherheit des Landes von innen heraus und im Inneren. Es handelt sich also nicht um ein außenpolitisches Phänomen, sondern bezieht sich hier auch auf innenpolitische Herausforderungen.
Das klingt nach der Angst vor dem Kommunismus zur Zeiten der McCarthy-Ära und es gibt auch Parallelen – aber Ridley Scott, der Regisseur von Body of Lies, ist auch im 21. Jahrhundert angekommen und die binären Gegenüberstellungen von Freund und Feind, Zukunft und Vergangenheit, »Okzident« und »Orient« werden sukzessive im Verlauf des Films aufgelöst. So, wie die CIA selbst einen Anschlag vortäuscht, um den Anführer der Terrorgruppe, die sie jagen, aus der Reserve zu locken, entwickelt sich die Handlung im Film zu einer Inszenierung von Bedrohung, die für das Publikum im Kinosaal anschlussfähig ist. Der Film gibt durch Remediationen, der intertextuellen Verwendung anderer Medien im Film – hier durch die Verwendung eingespielter »realer« Nachrichten – konkrete Anknüpfungspunkte für die Vorstellungswelten der Zuschauer/innen vor, die affektiv ein Bedürfnis nach Sicherheit wecken können. [...]
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| Martin Saar Bildpolitik: >Schutzschild<
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SCHÖNHEITEN
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