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Schon Machiavelli plädierte im 15. Jahrhundert dafür, dass es für einen Fürsten im Zweifelsfall besser sei von seinem Volk gefürchtet, denn geliebt zu werden. Dass mit der Angst regiert werde, war und ist Gegenstand unterschiedlicher intellektueller Anstrengungen. Weniger beachtet ist der Gedanke, dass bereits die unterschiedlichen Wissensangebote über die Angst Machteffekte entfalten können.
Die Behauptung der Notwendigkeit herzustellender Furcht vor staatlichen Maßnahmen existiert noch immer. So z.B. in Debatten um negative Generalprävention und um das Asylrecht. Dass mit der Angst regiert werde, ist andererseits aber auch ein immer wiederkehrendes Thema eines kritischen Nachdenkens über Herrschaft. Im Zuge dessen geraten z.B. auch politische Praktiken der Dramatisierung und Kriminalisierung in den Blick. Das Reden über Kriminalitätsfurcht und Terrorismusgefahr dient aus einer solchen Perspektive dann wesentlich der Legitimation repressiver staatlicher Praktiken als auch der Möglichkeit sich als Lösung dieser Probleme präsentieren zu können.
Wer noch einen Schritt zurücktritt, erkennt, dass jedes Wissen über die Angst normative Annahmen hinsichtlich dessen enthält, in welchen Situationen wir uns in Sicherheit wissen – vor was wir also keine Angst haben sollen. Und es enthält Forderungen hinsichtlich dessen, wie wir in Anbetracht der Angst handeln sollen. Wie wir in der Folge einer Angst handeln und wie wir die Situation einschätzen, hängt also maßgeblich davon ab, welchem Wissensangebot wir uns anschließen wollen. Diese ersten Behauptungen setzen die Annahme voraus, dass das in Frage stehende Phänomen dem Bereich menschlichen Erlebens und sozialer Interaktionen zugeordnet werden muss. Wer sowohl singuläre Ängste einzelner Personen als auch allgemeine Gültigkeit beanspruchende Schriften über die Angst verstehen und gegebenenfalls kritisieren will, kommt nicht umhin, statt der naturwissenschaftlich-technischen Kategorien Ursache und Wirkung, jene anderen Kategorien der Geisteswissenschaft zu bemühen, nämlich: Wert, Zweck, Sinn und Bedeutung. Es können dann unterschiedliche Zwecke der Autoren expliziert werden und so die Existenz sich voneinander deutlich unterscheidender Angebote verstanden werden. Wer also, in Konkurrenz zu anderen Anbietern, erfolgreich zu lehren versteht, was genau »die Angst« sei, der nimmt Einfluss auf das Handeln derer, die an sein Wissen glauben. Ohne, und das ist der praktische Witz, dass er dies von ihnen zuvor hätte verlangen müssen. [...]
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