polar #11: Sicherheit
EDITORIAL
SORGE
STRESS
SPIRALE
Alice Lagaay Nichts als das Geheimnis ist sicher! Die TagebĂĽcher von Wikileaks
| Interview Ilija Trojanow »Eine Spirale der Aufrüstung«
| Dietmar Kammerer Menschen vor Bildschirmen Was bekommen wir zu sehen, wenn wir das Bild des toten Terroristen nicht sehen dĂĽrfen?
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Konstantin von Notz/Nils LeopoldDatenschutz muss sich ändernEine Aufforderung an den Gesetzgeber | Der rasante Wandel der Angebote des Internets sowie der damit einhergehenden Datenverarbeitungen führt zu Verunsicherungen. Soziologisch betrachtet kann man den diesen Entwicklungen entgegengehaltenen Datenschutz als eine Form gesellschaftlicher Problemverarbeitung verstehen. Funktional besehen schafft er Akzeptanz und Vertrauen für einen als überwältigend neu und übermächtig empfundenen Technikwandel.
Die Veränderungen der Informationstechnologie, der damit einhergehende soziale Wandel und die Folgen sind bislang noch weitestgehend unverstanden. Aus vormaligen Informationsempfängern, deren Techniken individueller Suche nach Inhalten im Netz sich laufend verfeinern, sind zugleich auch Sender und datenschutzrechtlich Verantwortliche geworden. Preisgegeben haben sie ihr Verhalten bereits zuvor in einem überwiegend rezeptiven Internet, in welchem ihre click streams durch das sogenannte tracking auswertbar waren und sind. Doch diese Möglichkeit der Erstellung von Profilen potenziert sich im social web zu weitaus umfangreicheren Bewegungs-, Bekanntschafts-, Kommunikations- und Verhaltensprofilen. Denn die Nutzer veröffentlichen selbst Inhalte, kommunizieren voll beobachtbar mit Dritten und machen dabei Aussagen über sich und ihre Umwelt.
Datenschutzrechtlich weitaus relevanter sind die Geschäftsmodelle der großen Web-Anbieter. Einige Unternehmen beherrschen den Markt derzeit quasimonopolistisch. Sie verfügen über äußerst detailreiche Informationen ihrer Kunden, oft seitenübergreifend. Daten entziehen sich zunehmend den Verfügungsbereichen Privater, von Unternehmen oder auch von Nationalstaaten. Mit den Geschäftsmodellen des cloud computing wird eine Lokalisierung der Datenverarbeitung oft unmöglich und damit die gesetzliche Bindung der Datenverarbeitung erschwert. Schließlich werfen auch Anwendungen des Ubiquitous Computing zahlreiche datenschutzrechtliche Fragen auf.
Normativ gesehen handelt es sich beim Datenschutz um ein Grundrecht. Gegenstand ist die Freiheit, grundsätzlich selbst zu entscheiden, was mit den einen selbst betreffenden Daten und Informationen geschieht. Die Datenschutzdebatte ist bereits seit gut 40 Jahren ein lebendiger Bestandteil staatlicher Handlungsüberlegungen als auch des Rechts. Weil der Datenschutz europäischer Prägung übergreifend gesetzlich ausgeformt wurde, betrifft er »mitlaufend« praktisch alle Lebensbereiche und sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Datenverarbeitungen. [...]
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| Maja Bächler Körper der Lügen Wie Hollywood den permanenten Ausnahmezustand inszeniert
| Martin Saar Bildpolitik: >Schutzschild<
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SCHÖNHEITEN
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