





polar #11: Sicherheit
EDITORIAL
SORGE
STRESS
SPIRALE
Alice Lagaay Nichts als das Geheimnis ist sicher! Die TagebĂĽcher von Wikileaks
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Interview Ilija Trojanow»Eine Spirale der AufrĂĽstung« | Der Schriftsteller als politischer Intellektueller galt hierzulande bereits als ausgestorben. Spätestens seit Angriff auf die Freiheit, dem von Juli Zeh und Ilija Trojanow gemeinsam verfassten Pamphlet gegen den Sicherheitswahn unserer Gesellschaft, kann man das nicht mehr behaupten. Mit ihrer ausführlichen und provokanten Analyse wenden sich beide gegen den aktuellen Trend zur Datenerfassung und Rundumüberwachung, der alle Lebensbereiche durchdringt und weitgehend kritiklos hingenommen wird. Im Interview mit Hester Euteneuer und Michael Eggers spricht Ilija Trojanow über politische Nebelwerfer, Automatismen und die Notwendigkeit zur Radikalisierung.
polar: In Ihrem Buch diagnostizieren Sie eine deutlich zunehmende, für den Einzelnen oft schwer erkennbare Überwachung der Privatsphäre durch den Staat oder die Institutionen der freien Marktwirtschaft. Was für ein Interesse hat die Politik daran? Trojanow: Ich glaube, das Interessante an der Entwicklung ist, dass man es gerade nicht auf den Punkt bringen kann. Wenn man sich mit Politikern unterhält, dann merkt man, dass hier normale Kausalitäten, also eine gewisse Zielgerichtetheit und eine entsprechende Politik, die diese Ziele in irgendeiner Weise umsetzt, teilweise gar nicht vorhanden sind. Dieser ganze Themenkomplex ist absichtlich diffus. Man hat es eher mit einem politischen Nebelwerfer zu tun, dessen Aufgabe es ist, gewisse Zustände herzustellen, die eine Militarisierung im Äußeren und Inneren erlauben. Die Gründe kann man schon aufteilen in konkrete, also in Reaktionen auf Entwicklungen, und in gewisse Zeitgeistphänomene. Die konkreten Gründe sind natürlich nur zu verstehen, wenn man am Ende des Kalten Krieges beginnt. Der Kalte Krieg war in seiner letzten Phase ja eigentlich ein perfekt geöltes geostrategisches System, in dem beide Seiten sehr genau wussten, was möglich und was nicht möglich ist und sich gegenseitig eigentlich benötigt haben. Der Wegfall des Warschauer Paktes der Sowjetunion hat ja, das sieht man z.B. an den Militärausgaben, sieht man aber auch in der Rhetorik der ersten Jahre nach 1989/90, zu der Notwendigkeit einer Neuorientierung geführt. Zuerst war die Rede von »neuen Bedrohungen in der Dritten Welt«, bald darauf kam zum ersten Mal dieser Begriff der asymmetrischen Kriegsführung auf und es wurden irgendwelche nicht mehr lokalen oder geographischen, sondern virtuellen Konflikte behauptet. [...]
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