Christian Neuhäuser Der Turm Taiwan, der 101 Tower und China – ein nicht ganz risikofreies Beziehungsgeflecht
|
Charlotte Misselwitz Israelische Sicherheiten Wann werden Sicherheitssysteme autoaggressiv?
|
Thomas Biebricher Revolte und Einmischung Ein Erfahrungsbericht aus Bengasi
|
Ina Kerner Leben im Kapitalismus: >Permanenter Stress<
|
Christopher Daase Sicherheit schlägt Frieden Zum normativen Wandel in der Weltpolitik
|
Kendra Briken Nachbar, Nonprofit, Niedriglohn Neue politische Ă–konomien der inneren Sicherheit
|
|
Mark NeocleousDer SicherheitsfetischZur Produktion von Sicherheitswaren |
»Sicherheit ist die wertvollste Ware des Lebens«, sagte Tony Blair einmal während seiner ersten Amtszeit als britischer Premierminister. Er wollte damit offensichtlich den Wert von Sicherheit betonen, doch weitaus interessanter ist sicherlich seine Charakterisierung von Sicherheit als einer Ware. Diese Beschreibung weist uns in eine ganz bestimmte Richtung: Um ein angemessenes Verständnis von Sicherheit zu entwickeln, bedarf es eines Verständnisses ihrer fundamentalen Einheit mit dem Kapital. Um diese Einheit zu verstehen, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf die Sicherheitsindustrie konzentrieren.
Die Vorstellung einer ›Sicherheitsindustrie‹ zielt in Teilen auf die Unterminierung der Illusion ab, dass das Verlangen nach Sicherheit spontan aus den Bedürfnissen der Menschen erwächst. Es lenkt die Aufmerksamkeit aber auch auf die Art und Weise wie Sicherheitsprodukte auf ihren Konsum hin zugeschnitten werden und wie hierdurch die Sicherheitsindustrie ihre Konsumenten in eine umfassendere Kultur der (Un-)Sicherheit integriert. Dementsprechend verwende ich die Vorstellung einer Sicherheitsindustrie, um die Produktion von Sicherheit als einer Ware und damit auch die Rolle des Kapitals im Rahmen der allgemeinen Sicherheitsoffensive zu verdeutlichen. Mit anderen Worten geht es mir darum zu zeigen, dass die Ideologie der Sicherheit in gleichem Maße vom Prozess der Kapitalakkumulation wie durch staatliche Strategien gegen diesen oder jenen Feind bestimmt wird.
Die Spannbreite der Sicherheitsindustrie ist gewaltig und beinhaltet das barocke Arsenal des militärisch-industriellen Komplexes, Entwicklungszentren, die Ölindustrie, Investmentbanken, multinationale Unternehmen und eine unübersichtliche Vielzahl kleinerer Unternehmen im Bereich ›häuslicher‹ Sicherheit. Dazu gehört auch ein beträchtliches Maß an universitärer Forschung, durch welche die Anforderungen nationaler Sicherheit es dem Staat ermöglicht haben, nicht nur neue politische Kategorien, sondern sogar ganze akademische Disziplinen, wie zum Beispiel die Regionalstudien, hervorzubringen. So ist ein Universitätssystem entstanden, in dem eine Vielzahl von AkademikerInnen dem Sicherheitsfetisch erlegen ist. [...]
|
|
Alexandra Rau Ă„ngstlich bin ich sowieso Furcht und Beistand in der postfordistischen Arbeitswelt
|
Marcus Balzereit Kein Grund zur Panik? Wie mit dem Wissen ĂĽber die Angst regiert wird
|
Interview Tim Kaiser/Ole Barnick »Unter dem Sattelschlepper nützt der Helm wenig«
|
Susann Neuenfeldt/Simon Strick Hallo Karthago/Hallo Rom: >Befestigtes Lager<
|
Alban Lefranc Mein halbes Jahr: >Literatur< Pierre Bergounioux – William Faulkner – Stendhal
|
Christoph Raiser Mein halbes Jahr: >Musik< BFBS – Nero – James Blake – Battles – Jan Delay
|
Matthias Dell Mein halbes Jahr: >Film< Schlafkrankheit – Ohne Limit – Der Plan
|