Das Online-Magazin zur Zeitschrift | HALBJAHRESMAGAZIN polar






polar #19: Krieg und Frieden




EDITORIAL

 
Peter Siller/Bertram Lomfeld
Editorial


INTERVENTION

 
Wilfried Hinsch
Verpflichtet zur Intervention?
Ăśberlegungen aus ethischer Sicht
 
Reinhard Merkel
Demokratischer Interventionismus?
Zwei Modelle einer gescheiterten Idee
 
Mattias Kumm
25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges
Der liberal-demokratische Verfassungsstaat zwischen autoritären Herausforderungen und neuen Kriegen
 
Heinrich August Winkler
Was bedeutet internationale Verantwortung?
Gedanken zur deutschen AuĂźenpolitik
 
Anna Geis
Demokratischer Frieden
Eine unerschĂĽtterliche liberale Utopie?
 
Pierre Thielbörger
Grün ist die Hoffnung – und der Krieg?
Der Sicherheitsrat als KlimaschĂĽtzer im 21. Jahrhundert
 
Thorsten Thiel
Cyber, Cyber
Krieg und Frieden in einer vernetzten Welt
 
Stefan Huster/Arnd Pollmann/Wilfried Hinsch/Peter Siller
Ist es links? >Veggieday<



INVENTUR

 
Rebecca Harms
Ukraine, 19. bis 21. Februar 2015
Ein Reisebericht
 
Matthias Schaffrick/Thomas Weitin/Niels Werber
Nicht Krieg, nicht Frieden
Postsouveränes Erzählen und Gegenwartsliteratur
 
Désirée Kaiser
Nicht tot zu kriegen
Zur Resistenz deutscher Feldpost
 
Thomas Kleinheinrich
Flashbacks
Die Auswirkungen von Auslandseinsätzen auf VeteranenInnen und Angehörige
 
Anja Seiler
»Sie haben mich behandelt wie ein Tier«
Zwei FlĂĽchtlingsgeschichten aus Bayern
 
Julia Roth
Living on the Edge
Vom Alltag des Ausnahmezustands in Israel
 
Maja Bächler
Friede, Freude, Sicherheit
Spannungen zwischen Militär, Politik und Gesellschaft
 
Anna-Catharina Gebbers
Die Benutzeroberfläche des Krieges
Situation Rooms vom Theaterkollektiv Rimini Protokoll
 
Johanna-Charlotte Horst
Mein halbes Jahr: ›Literatur‹
Claude Simon – Lew Tolstoi – Theodor W. Adorno
 
Johannes von Weizsäcker
Mein halbes Jahr: ›Musik‹
Laurent Garnier – Motorama – Fujiya Miyagi – Whomadewho – Viet Cong – Stewart Lee
 
Matthias Dell
Mein halbes Jahr: ›Musik‹
Une Jeunesse allemande – Die Folgen der Tat – Beyond Punishment



INTROSPEKTION

 
Milo Rau
Der Frieden des Herzens und der guten Absichten
Eröffnungsrede zu »Das Kongo Tribunal«
 
Bertram Lomfeld
Die Kunst des Prozesses
Realtheater der Weltpolitik
 
John von DĂĽffel/Malin Nagel
Dynastie und Krieg
›Ödipus Stadt‹ von Sophokles, Euripides und Aischylos
 
Bernhard Viel
Bellizistische Insekten
Die Biene Maja und der Erste Weltkrieg
 
Susann Neuenfeldt/Simon Strick
Hallo Karthago/Hallo Rom:>Dein falscher Frieden<
 
 

Martin Saar

Bildpolitik: >Die normale Streitkraft<


Die doch recht abrupte Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland im Jahr 2011 hat die Bundeswehr vor viele Probleme gestellt, von denen kein kleines ein plötzlich notwendiger, radikaler Image- und Selbstverständniswechsel war. Nach Jahrzehnten einer Armee aus »Staatsbürgern in Uniform« musste ein neues Verständnis einer professionelleren, modernen Institution geprägt werden, die auf die neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen flexibel reagieren kann und nun zugleich ihr Personal aktiv rekrutieren muss. Eine klug durchdachte Imagekampagne unter dem Slogan »Wir.Dienen.Deutschland« hat diesen Prozess der Arbeit an der Marke Bundeswehr und ihrer öffentlichen Wahrnehmung drei Jahre lang begleitet und gesteuert.

In den Broschüren, Bildstrecken und Videos sind weniger Kriegsgerät und Gefahren­situationen zu sehen als Zeugnisse solider Karriereoptionen (freundlich wirkende junge Menschen mit Erfolgsbiographien), Visualisierungen familienfreundlicher Arbeitsbedingungen (eine Soldatin in Uniform beim Abholen des Kindes aus der Kindestagestätte) und die beruhigenden Zeichen absoluter politischer Legitimität (eine Bundestagsdebatte). Das imagestrategische Paradox besteht darin, die Bundeswehr als einen Arbeitgeber wie jeden anderen und zugleich als einen Ort einer besonderen, immer noch mit dem Dienst an der Nation verknüpften Aufgabe darzustellen, als ganz normal und hochexzeptionell zugleich.

Es wundert nicht, dass in den 2010er Jahren auch die Vernetzung in den Sozialen Medien eine zentrale Rolle spielt. In einer kleinen Leiste am Bildrand der Internetseite www.wir.dienen.deutschland.de finden sich Links zu den entsprechenden, professionell gestalteten Angeboten der Bundeswehr unter anderem auf Facebook, Youtube oder flickr. Das Link auf die Hauptseite der Bundeswehr (www. bundeswehr.de) ist über ein Icon in Form eines Eisernen Kreuzes zu erreichen, es steht gleichberechtigt neben den Symbolen der üblichen Netzdienste, als eine Option neben anderen. Diese zivile Armee, könnte dies heißen, ist nichts Besonderes, sich über sie zu informieren ist ein Leichtes, hier gibt es nichts zu verbergen. Dies ist im Zeitalter des Dronenkriegs, der Rüstungsskandale und neuer Interventionsfantasien offensichtlich falsch, aber die Flucht nach vorne geschieht zumindest nicht heimlich. Dieses Eiserne Kreuz dürfte noch öfter im zivilen Leben auftauchen. 


 
Ina Kerner
Leben im Kapitalismus: >Krieg der Trolle<



SCHÖNHEITEN

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