polar #19: Krieg und Frieden
EDITORIAL
INTERVENTION
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| Reinhard Merkel Demokratischer Interventionismus? Zwei Modelle einer gescheiterten Idee
| Mattias Kumm 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges Der liberal-demokratische Verfassungsstaat zwischen autoritären Herausforderungen und neuen Kriegen
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Heinrich August WinklerWas bedeutet internationale Verantwortung?Gedanken zur deutschen AuĂźenpolitik | Das Zeitalter der Extreme: So lautet der einprägsame Titel von Eric Hobsbawms Buch über das 20. Jahrhundert. Über dieses Zeitalter nachzudenken hat kein Land so viel Anlass wie Deutschland. Denn in seiner ersten Hälfte trug das vergangene Jahrhundert einen deutschen Stempel. Das liegt nicht nur an dem maßgeblichen Anteil, den das Deutsche Reich an der Auslösung des Ersten Weltkriegs, der »Urkatastrophe« (George Kennan) des 20. Jahrhunderts, hatte. Es liegt auch daran, dass es ohne aktive deutsche Hilfe die Machtergreifung der russischen Bolschewiki im November 1917 nicht gegeben hätte - ein epochales Ereignis, das aus der Vorgeschichte zweier anderer Machtergreifungen totalitärer Bewegungen, derjenigen der italienischen Faschisten 1922 und jener der deutschen Nationalsozialisten 1933, nicht wegzudenken ist. Dass auf den Ersten Weltkrieg ein Vierteljahrhundert später der Zweite folgte, war durchaus nicht zwangsläufig. Aber auch hier gilt: Ohne die Urkatastrophe von 1914 sind die Folgekatastrophen nicht zu erklären.
Deutschland war kulturell ein Land des Westens. Es hatte die großen europäischen Emanzipationsprozesse seit dem Mittelalter mitvollzogen, ja im Fall der Reformation in Gang gesetzt und Teil gehabt an der europäischen Aufklärung. Wesentlichen politischen Konsequenzen der Aufklärung in Gestalt der Ideen der unveräußerlichen Menschenrechte, der Volkssouveränität und der repräsentativen Demokratie hatten sich die herrschenden Eliten Deutschlands aber bis ins 20. Jahrhundert hinein verweigert. Der Erste Weltkrieg wurde von den deutschen Kriegsideologen als Kampf der »Ideen von 1914« gegen die Ideen von 1789 geführt. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit fanden ihr Gegenstück im Bekenntnis zu einem starken Staat, zur Volksgemeinschaft und zu einem »deutschen Sozialismus«. Die erste deutsche Demokratie, die Republik von Weimar, galt der politischen Rechten als Produkt der Niederlage, als Staatsform der Sieger und damit als »undeutsch«. Die höchste Steigerung des deutschen Ressentiments gegen den Westen und sein normatives Projekt, die Ideen der Amerikanischen Revolution von 1776 und der Französischen Revolution von 1789, war die Herrschaft des Nationalsozialismus - die »deutsche Katastrophe«, von der der Historiker Friedrich Meinecke 1946 sprach.
Erst nach der zweiten, diesmal totalen Niederlage Deutschlands im 20. Jahrhundert konnte sich die westliche Demokratie in Deutschland, genauer gesagt, in einem Teil Deutschlands, dem westlichen, durchsetzen. Dass es dazu kam, war ein Gemeinschaftswerk der westlichen Alliierten, an ihrer Spitze die Vereinigten Staaten, und der weise gewordenen Weimarer, der Väter und Mütter des Bonner Grundgesetzes, die das »Dritte Reich« überlebt und aus dem Scheitern der Demokratie von 1918/19 Schlussfolgerungen für den Aufbau einer abwehrbereiten und funktionstüchtigen parlamentarischen Demokratie gezogen hatten. Die anfangs höchst umstrittene Westbindung mitsamt dem Beitrag der Bundesrepublik zum westeuropäischen Einigungsprozess, das Werk einer Koalition der rechten Mitte unter Konrad Adenauer, hörte seit der historischen Kurskorrektur der Sozialdemokraten von 1959/60 auf, Gegenstand innenpolitischer Kontroversen zu sein. [...]
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| Anna Geis Demokratischer Frieden Eine unerschĂĽtterliche liberale Utopie?
| Pierre Thielbörger Grün ist die Hoffnung – und der Krieg? Der Sicherheitsrat als Klimaschützer im 21. Jahrhundert
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| Stefan Huster/Arnd Pollmann/Wilfried Hinsch/Peter Siller Ist es links? >Veggieday<
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INVENTUR
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