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polar #19: Krieg und Frieden
EDITORIAL
INTERVENTION
Wilfried Hinsch Verpflichtet zur Intervention? Ãœberlegungen aus ethischer Sicht
| Reinhard Merkel Demokratischer Interventionismus? Zwei Modelle einer gescheiterten Idee
| Mattias Kumm 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges Der liberal-demokratische Verfassungsstaat zwischen autoritären Herausforderungen und neuen Kriegen
| Heinrich August Winkler Was bedeutet internationale Verantwortung? Gedanken zur deutschen Außenpolitik
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Anna GeisDemokratischer FriedenEine unerschütterliche liberale Utopie? | Der »demokratische Frieden« geht von der Idee aus, dass Demokratien sich in der Außenpolitik anders verhalten als andere Herrschaftstypen. Sie halten Frieden untereinander. Allerdings haben Demokratien auch eine militante Seite. Und der Frieden zwischen den Demokratien kann auch nicht einfach als historische »Tatsache« betrachtet werden, die fraglos in die fernere Zukunft fortgeschrieben werden kann.
›Demokratie‹ ist in den liberalen Theorieströmungen der politikwissenschaftlichen Internationalen Beziehungen mit der Idee der Friedensförderung verknüpft. Bereits in den aufklärerischen Denktraditionen liberaler politischer Philosophie seit dem 18. Jahrhundert wird Krieg nicht als quasi-natürliche Eigenschaft des internationalen Systems angesehen, sondern für überwindbar gehalten - widerspricht im Aufklärungsdenken die Zerstörung von Menschen, Territorien und materiellen Werten doch der ökonomischen Rationalität wie der allgemeinen Vernunft. Die Verfassung der Herrschaftssysteme muss jedoch auch so gestaltet sein, dass sich diese Vernunft gegen den negativen Einfluss von Partikularinteressen durchsetzen kann, was in republikanischen oder demokratischen Regimeformen am ehesten der Fall ist. Auch auf internationaler Ebene muss durch internationale Organisationen und Freihandel der rational motivierte Kooperationswille zwischen den Staaten gestärkt werden. Diese Gedanken wurden nicht nur im akademischen Elfenbeinturm gepflegt: So hatte etwa der US-Präsident (und Professor für Rechtswissenschaft und Nationalökonomie) Woodrow Wilson solche idealistischen Visionen in seiner berühmten Rede vom 8. Januar 1918 über die 14 Punkte für eine neue Weltordnung nach Beendigung des Ersten Weltkriegs zum Ausdruck gebracht.
Kants Vermächtnis Seinerzeit war die Welt noch nicht reif für demokratiebasierte Friedensordnungen. Das für Wilsons Rede oft verwandte Etikett des »Idealismus« war auch explizit negativ gemeint, galten seine Ideen einigen eben auch als naiv und im schlechten Sinne utopisch. Erst das Ende des Kalten Krieges rund 70 Jahre später führte in den westlichen Geistes- und Sozialwissenschaften sowie in der politischen Praxis zu einem Aufschwung liberaler Ideen über die Gestaltung einer friedlichen Weltordnung. In den US-amerikanischen Internationalen Beziehungen entwickelte sich seit den späten 1980ern das liberale Forschungsprogramm zum »demokratischen Frieden«. Dieses handelt von einer regimetyp-spezifischen Fähigkeit bestimmter Staaten, den Frieden zu fördern. Zwischen konsolidierten Demokratien scheint der »liberale Traum von der gewaltfreien Moderne« (Hans Joas) Wirklichkeit geworden zu sein. Solche Demokratien führen keine Kriege gegeneinander, wie sich statistisch belegen lässt. Zur Erklärung dieses Phänomens wird ein Kerngedanke aus Immanuel Kants Schrift »Zum ewigen Frieden« (1795) aufgenommen. Kant hatte in seiner Schrift eine Reihe von Faktoren benannt, welche die Friedlichkeit von Staaten befördern können, jedoch steht in der heutigen Forschung zum »demokratischen Frieden« der Erste Definitivartikel im Vordergrund: Da die Bürger selbst die Kosten und Mühen eines Krieges zu tragen hätten (und nicht die Könige und Fürsten), würden die letztlich Betroffenen gemäß Kant sich sehr bedenken, »ein so schlimmes Spiel anzufangen«. Leben sie in einer Herrschaftsform, in der ihre »Beistimmung« zu solchen Entscheidungen erforderlich ist, dürfte es also seltener zu Kriegen kommen. [...]
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| Pierre Thielbörger Grün ist die Hoffnung – und der Krieg? Der Sicherheitsrat als Klimaschützer im 21. Jahrhundert
| Thorsten Thiel Cyber, Cyber Krieg und Frieden in einer vernetzten Welt
| Stefan Huster/Arnd Pollmann/Wilfried Hinsch/Peter Siller Ist es links? >Veggieday<
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INVENTUR
INTROSPEKTION
SCHÖNHEITEN
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