polar #19: Krieg und Frieden
EDITORIAL
INTERVENTION
INVENTUR
Rebecca Harms Ukraine, 19. bis 21. Februar 2015 Ein Reisebericht
| Matthias Schaffrick/Thomas Weitin/Niels Werber Nicht Krieg, nicht Frieden Postsouveränes Erzählen und Gegenwartsliteratur
| Désirée Kaiser Nicht tot zu kriegen Zur Resistenz deutscher Feldpost
| Thomas Kleinheinrich Flashbacks Die Auswirkungen von Auslandseinsätzen auf VeteranenInnen und Angehörige
| Anja Seiler »Sie haben mich behandelt wie ein Tier« Zwei Flüchtlingsgeschichten aus Bayern
| Julia Roth Living on the Edge Vom Alltag des Ausnahmezustands in Israel
| Maja Bächler Friede, Freude, Sicherheit Spannungen zwischen Militär, Politik und Gesellschaft
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Anna-Catharina GebbersDie Benutzeroberfläche des KriegesSituation Rooms vom Theaterkollektiv Rimini Protokoll | Wie sieht die Welt durch die Augen eines kongolesischen Kindersoldaten aus? Entscheidet man am Schreibtisch eines Schweizer Waffenkonzerns sitzend über Leben und Tod? Nimmt man die bescheidenen hygienischen Verhältnisse des Lazaretts wahr, wenn man mit einer Kugel im Leib auf dem OP-Tisch liegt? Kann man überhaupt Derartiges denken, während man in der aseptischen, luxuriösen Koje einer Waffenmesse Kunden die technische Innovationskraft seiner Ware näherbringt?
Brillen, durch die die Welt gesehen wird Das Theaterkollektiv Rimini Protokoll hat 20 Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt ihre von Krieg und Waffen geprägten Lebensumstände erzählen lassen. Zusammengeführt werden diese Berichte in der theatralen Installation »Situation Rooms« - einer begehbaren Bühne, die auch ein Filmset ist. Darin agieren keine Schauspieler: Jede Besucherin und jeder Besucher erwandert die zahlreichen Räume der Installation ausgestattet mit einem Tablet-Computer. Die Tablets werden zur Brille, durch die die Welt gesehen wird. Auf jedem läuft ein anderer in diesem Set gedrehter Film, der das Publikum aktiviert, von Icons, Bildern und Voice-Over-Erzählungen gesteuert auf jeweils unterschiedlichen Parcours durch das Bühnenbild zu wandern. Man begegnet auch einer Vielzahl anderer Interfaces: Fernsehbildschirme, Computer, Visiere. Den Tablet-Screen vor der Nase eröffnen sich als Augmented Reality verschiedene Sichtweisen, in der die anderen Besucher zu Figuren der Erzählung werden: In einer Folge von Re-Enactments werden sie zu Stand-Ins derjenigen Personen, die in den Filmen am gleichen Ort zu sehen sind. Die so erzählten Geschichten manövrieren wie die Besucher aneinander vorbei, überkreuzen sich, offenbaren überraschende Parallelen.
Das Publikum schlüpft hier in die Rolle der Protagonisten aus der faktischen Welt des Waffenwesens. Opfer, Täter, Arzt, Verwundeter, Flüchtling, Politiker, Hobbyschütze - Perspektiven und Situationen verweben sich ineinander. Kriegerische Konflikte fließen mit nüchternen Verkaufszahlen zusammen. Als Betrachter wird man mitten in die verschiedenen Welten hineinkatapultiert und erlebt zum Teil erschütternde Erlebnisse fast wie am eigenen Leib. [...]
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| Johanna-Charlotte Horst Mein halbes Jahr: ›Literatur‹ Claude Simon – Lew Tolstoi – Theodor W. Adorno
| Johannes von Weizsäcker Mein halbes Jahr: ›Musik‹ Laurent Garnier – Motorama – Fujiya Miyagi – Whomadewho – Viet Cong – Stewart Lee
| Matthias Dell Mein halbes Jahr: ›Musik‹ Une Jeunesse allemande – Die Folgen der Tat – Beyond Punishment
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INTROSPEKTION
SCHÖNHEITEN
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