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Sexy sind, nach Art sehr junger und ernsthaft blasser Gelehrter, die Reden von der Krise, in der sich dem Vernehmen nach die Sexualität befindet. Nehmen wir die Überforderungs- These und geben wir uns dabei der dystopischen Wucht schwieriger Wörter hin, indem wir mit der Zunge die harten Kanten ihrer Konsonanten entlangfahren!
Es wird von der »Pansexualisierung der Kultur« gesprochen, unter der Überschrift »Lässt sich post-sexuell begehren?«. Die Diagnose des Sozialphilosophen Jean Clam lautet auf »Leichtigkeit als allgemeiner Stil des Umgangs mit Begehrlichkeit«. Wir zittern einen Moment vor Unsicherheit, als klar wird, dass das ein bösartiges Symptom an der Sexualität ist: »Das Begehren soll das Subjekt unangefochten, am Tumult seines Pochens auch irgendwie vorbeileben lassen. Deswegen muss Nacktheit stumpf und Erregung diffus werden«.
Wahr ist, dass niemand, der die entspannte Aufgeklärtheit genießt, in der man heute leben darf, irgendwelche Tumulte in seinem gesunden Körper dulden würde. Ein gewisser Schutz wäre also nötig, vor den in Umwelt und Massenkultur grassierenden sexuellen Signalen. Etwas muss sediert werden, oder ist bereits aus Überforderung taub geworden.
Aber spüren wir nicht gerade jetzt, da wir sie beschwören, diese Stelle wieder heftig pochen? Das erogenisierende Körper-Subjekt, erklärt Clam, antworte auf die motorischen Schemata sexuellen Genießens am Körper-Objekt und werde dabei selber begehrlich. Subjekt und Objekt des Begehrens »vertauschen« sich dabei in einem fort. Und zwischen dem »realen Körper(-teil)-Objekt« und dem »wahrnehmenden Subjekt« vermittelt das Phantasma.
Das liebe, alte Gespenst!
Wir treffen es zum Beispiel in einer Short Story von Miranda July: »When I was fifteen, a dark shape came into my room at night. […] I knew right away it was a sexual predator because it was vibing me and I felt self-conscious in my nightgown, which was really just a big T-shirt. This is why you should wear underwear to bed.« [...]
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