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Svenja Flaßpöhler Alles Porno Sex im Burnout-Zeitalter
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Julia SeeligerMacht Euch mal locker Dates, Porno und Liebe im Internet |
Das Internet verändert alles. Ich kann im Netz Politik machen, eine Wohnung finden, oder Freunde – und eben auch den Partner, fürs Leben oder für eine Nacht. Das Netz leistet einen unschätzbaren zivilisatorischen Beitrag zur sexuellen Aufklärung. Die hysterische Politik sollte sich im reißerischen Bereich Sexualität mal locker machen, anstatt sich von Sittenwächtern zu gesellschaftlich schädlichen Einschränkungen treiben zu lassen.
»Er sah aus wie der Teufel. Blaue Augen, schwarze Haare. Ein Panther, der sich mit geschmeidigen Bewegungen am Mattenrand warm machte. Natürlich war er zu spät gekommen. Ich sah ihn aus dem Augenwinkel und wusste: Den muss ich haben.« So einfach war das früher: die Mädchen und Jungen trafen sich im Sportverein oder im Heu und schwuppdiwupp war die Reproduktion der nächsten Generation sichergestellt. Man fand sich eben in seinem Umfeld und wenn man heiratete, brachte man zwei Freundeskreise zusammen und lebte glücklich bis an das Ende seiner Tage.
Doch in diese vermeintliche Normalität ist Bewegung gekommen. An die lebenslange Monogamie glaubt kaum noch wer. Es wird zwar weiter geheiratet, auch aus Liebe, aber die Zahl der Scheidungen ist seit Jahren hoch, ein Beleg für die wachsende Freiheit der Frauen. Das Versprechen der romantischen Liebe ist zu einem Versprechen auf Zeit geworden. Das Internet befördert diese Entwicklung – schlecht sein muss das nicht. Wenn man den richtigen Diensten vertraut. Im Internet zeigt sich mithilfe von Daten, wer mir ähnlich ist. Früher mussten diejenigen, die ein wenig anders sind, auf dem Dorf versauern – heute finden sie im Netz Gleichgesinnte. Die Liebe auf den ersten Blick wird unwahrscheinlicher. Der Körper verliert an Bedeutung. Vermeintlich unpassende Partner werden von vorneherein aussortiert. Der Zufall wird zurückgedrängt.
Algorithmen der Passung Schuld ist das Schriftliche und die Masse von Daten, mithilfe derer heute Kommunikation gravierend verändert ist. Die Schriftlichkeit ist ein Problem für die Liebe, denn sie hat ihre eigene Wahrheit. Die Wahrheit in der intimen Beziehung folgt ihren eigenen Regeln, sie wird nicht verbal verhandelt. Kompromisse sind generell in diesen schriftlichen Zeiten schwerer möglich. Und die Algorithmen! Daten, die in Kategorien einsortiert sind, sorgen dafür, dass die Partnerwahl in geregelteren Bahnen abläuft. Wie auf Schienen. Ähnlichkeit und Passung werden von Algorithmen vorgegeben, zum Beispiel denen der Datingbörsen. Die aussortierten Partner bekommt man gar nicht mehr zu sehen, es gibt sie praktisch nicht. [...]
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