Anna-Katharina Meßmer Fragen Sie Ihren örtlichen Vagina-Designer Über Intimchirurgie und das Scheitern
|
Svenja Flaßpöhler Alles Porno Sex im Burnout-Zeitalter
|
Julia Seeliger Macht Euch mal locker Dates, Porno und Liebe im Internet
|
Volker Woltersdorff VernĂĽnftige Unvernunft? Zur Lust am Spiel mit der Macht
|
|
Silvio WirthDen Tiger reitenTantra als Beitrag zu einer erotischen Kultur |
Der Begriff des Tantra hat in unserer westlichen Welt einen eher halbseidenen Beigeschmack – mal als eine orientalisch-massagelastige Abart des Erotischen, mal als eine ganzheitlich-erotische Form der Paartherapie. Gleichzeitig erinnern sich viele, dass Tantra auch eine okkulte Lehre sein soll, die dem Yoga oder dem tibetischen Buddhismus nahesteht. Welchen Einfluss hat diese alte indische Tradition in unserer Gesellschaft und welche Möglichkeiten bietet sie für eine zeitgemäße erotische Kultur?
Tantra ist ein Begriff aus dem Sanskrit, der sinngemäß »Gewebe« oder »Textur « heißt. Im mittelalterlichen Indien haben Sekten und religiöse Gruppen, die sich an Tantra-Schriften orientierten, das spirituelle Klima etwa vom 7. bis zum 13. Jahrhundert entscheidend mitgeprägt. Es hat tantrische Schulen sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus gegeben. Die moderne Indologie fasst unter Tantra eine große Menge von Kulten, Ritualen und Praktiken aus Südasien zusammen; unter diesem Namen finden wir mystische Bewusstseinsschulen wie sexuelle Praktiken, blutrünstige Kulte und auch zölibatäre Traditionen.
Bei aller Pluralität der Traditionen lassen sich doch einige gemeinsame Elemente finden. Im Gegensatz zu anderen Lehren ist im Tantra die Erfahrung und das persönliche Experiment wichtiger als Dogmatismus und philosophische Spekulation. Damit geht meist eine kritische Einstellung gegenüber orthodoxen Glaubenssystemen, Philosophien und Moralauffassungen einher. Der Mensch stellt nach tantrischen Schriften einen Mikrokosmos dar, in dem dieselben Regeln wie im Makrokosmos gelten. Daher herrscht ein großes Interesse an Ritualen, Symbolmagie, Astrologie, Alchimie, experimentellen Methoden und doppeldeutigen Textformulierungen. Die tantrischen Schriften sind verschlüsselt und werden als Offenbarungen von Gottheiten angesehen. Traditionelles Tantra ist so immer Geheimwissen, das innerhalb von Übertragungslinien von Lehrer zu Schüler weitergegeben wird.
Ein zentrales Element ist die positive Einstellung zu Körper, Weltlichkeit und Sexualität. Der menschliche Körper soll gepflegt, gestärkt und gemeistert werden. Sexuelle Energie ist für die Tantriker eine wichtige Grundsubstanz, die weise genutzt werden soll, um den spirituellen Prozess zu unterstützen, anstelle sie durch Orgasmus zu verschwenden. Die tantrische Tradition entwirft ein inneres Modell des feinstofflichen menschlichen Körpers und Praktiken zur Energiegewinnung und -kanalisierung. Die Aktivierung einer transzendenten Kraft, die im menschlichen Körper schläft, soll Befreiung und Erleuchtung erzielen. [...]
|
|
Cordelia Fine Abschied von der Pappkameraden- Feministin Neurosexismus und Wissenschaftsgläubigkeit
|
Henriette Fiebig Kopulierende Breitrandschildkröten n Wie Online-Enzyklopädisten sich (nicht nur) hehren Zielen verschreibe
|
Amely Wahnschaffe Liebe, Schmerz, Hoffnung Ein paar Sexualitäten, vom Therapeutensessel aus gesehen
|
Aletta Diefenbach Daphne und Alex Eine Ur(bett)szene der sexuellen Befreiung
|
Johann S. Ach Mensch und Tier Bundesrats-Drucksache (300/1/12): Zur aktuellen Debatte um »Tierbordelle«
|
Marie Schmidt Mein Halbes Jahr: >Literatur< Jean Clam – Miranda July – Byung-Chul Han
|
Johannes von Weizsäcker Mein Halbes Jahr: >Musik< Sasha Grey – aTelecine – Carter Tutti Void – Throbbing Gristle – Factory Floor – Frank Ocean – Jon Spencer Blues Explosion – Ghikas-Walshe
|
Matthias Dell Mein Halbes Jahr: >Film< Zero Dark Thirty – Silver Linings Playbook – Paradies: Liebe
|