polar #5: Politik der Freundschaft
EDITORIAL
INS HERZ
IM NETZ
AM RAND
Torsten Hahn Landschaft des Verrats Ulrich Peltzers Roman »Teil der Lösung«
| Interview Michael Lentz »Boxen ist ein toller Sport«
| Bini Adamczak Freundinnen werden Zur Konstruktion neuer Beziehungen diesseits von Abstammung und Markt
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Martin SaarBildpolitik: >Gegen die Wand< | Die Notwendigkeit, dynamische Prozesse im starren Bild und räumliche Bewegungen auf der Fläche zu repräsentieren, stellt die bildliche Darstellung vor Probleme, denen sie nur durch die Erzeugung eindeutiger Assoziationen entkommen kann. Denn nur wer weiß, welche komplexen Vorfälle er in der abstrakten Verdichtung im Hinweissymbol erkennen soll, kann sich von ihm helfen lassen. Es ist schwer, sich eine dynamischere, damit aber reflexionsärmere Situation vorzustellen als die verzweifelte Suche nach einem Ausweg. Das Hinweisschild für »Fluchtweg« oder »Notausgang« kann hier über Leben und Tod entscheiden, und es darf keine Information zuviel und keinen Anlass zu Rückfragen enthalten. Dieser Zwang zur ikonischen Sparsamkeit erzeugt aber ihrerseits Mehrdeutigkeiten, die diesem Ziel zuwiderlaufen können. Der Eindruck von Bewegtheit der menschenähnlichen, geschlechtslosen Figur wird hier allein durch ihre Geneigtheit symbolisiert. Ein kantenreiches Muster von Linien deutet auf anatomisch kaum zu verrechende Gliedmaßen in einer Haltung hin, wie sie professionelle Läufer einnehmen. Die zweidimensionale Darstellung kennt nur eine Richtung für diese Flucht, und sie lässt wenig Platz für größere Distanzen. Deshalb hat im Bild der Flüchtling ohne Eigenschaften sein Ziel, das zu erreichen der einzige Zweck dieser Darstellung ist, auch schon fast erreicht. Aber nicht nur die körperliche Dissoziation der Figur des Flüchtlings, seine buchstäblich in Szene gesetzte Kopflosigkeit, ist alarmierend. Auch das fast schon erreichte Ziel der Flucht erweist sich als Irrweg. Von derselben opaken Flächigkeit wie die Figur selbst, kann dieser »Ausweg« gemäß der unbarmherzigen Zweidimensionalität gar keiner sein. Das Ziel erscheint vielmehr als (noch) ein Hindernis, ein neuer Widerstand, eine Wand, gegen die der laufen wird, der sich diesem Hinweisschild anvertraut. Man zögert, diese tragische Erkenntnis von der Ausweglosigkeit als versteckte Botschaft einer so harmlos scheinenden symbolischen Hilfestellung anzuerkennen: Die hier dargestellte Flucht wird vielleicht nie zu Ende sein. |
| Dietrich Brüggemann Mein Freund, der Film Eine Recherche unter Freunden
| Bernadette La Hengst Wenn du gehst Ãœber Musik als Medium von Freundschaft, Liebe und Politik
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SCHÖNHEITEN
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