Das Online-Magazin zur Zeitschrift | HALBJAHRESMAGAZIN polar






polar #20: Expertokratie




EDITORIAL

 
Peter Siller/Bertram Lomfeld
Editorial


VERMITTELN

 
Carl Friedrich Gethmann
Macht und Befreiung
Wissenschaftliche Politikberatung in Deutschland
 
Thomas Biebricher
Die Nonchalance der Kommission
Technokratie in der Krise
 
Rudolph Speth
Lasst uns nur machen
Demokratieverlust durch Expertokratie
 
Ulrike Meyer
Politik mit Tarnkappe
Warum Demokratie Werte statt Wahrheit braucht
 
Jan Engelmann
Wahrheit ist Arbeit
Wikipedianer als Fehlerfinder
 
Oliver Lepsius
Eine Super-Nanny?
Das Bundesverfassungsgericht als Garant eines [Text Text Text Text Text Text Text]
 
Interview Gabriele Dietze
Sexualität und Wahrheit
 
Thomas Hoffmann
Verschwörungstheorien
Wenn aus vernünftiger Sinnstiftung prekärer Nonsense wird
 
Hans Peter Peters
Zwickmühle des Wissens
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im öffentlichen



VERMUTEN

 
Rainald Goetz
Spekulativer Realismus
 
Maurizio Ferraris
Manifest des neuen Realismus
Ein Auszug
 
Annika Bender
Spektakulärer Realismus
Kunstkritische Anmerkungen zum Spekulativen Realismus
 
 

Thomas Schramme

Wenn Philosophen aus der Hüfte schießen

Die Untiefen angewandter Ethik


Philosophie verfügt nicht über passende Methoden, reale politische Probleme angemessen zu analysieren. So sind die tatsächlich vorzufindenden Empfehlungen zur Lösung solcher Fragen meist trivial oder unterkomplex. Es wird geraten, zuerst geeignete Instrumentarien der angewandten bzw. konkreten Ethik zu entwickeln, bevor sich PhilosophInnen zu solch komplexen Fragen wie der der Flüchtlingspolitik äußern.

Stolpersteine für einfache Antworten
»When philosophers shoot from the hip« - darüber schrieb einst James Rachels. Ihn beschäftigte insbesondere das wellenartig vorkommende Medieninteresse an seiner Expertenmeinung zu konkreten moralischen Problemen. Jeder Leser mag sich hier sein liebstes Moralproblem der letzten Jahre vorstellen und dann fragen, was sie oder er in drei Minuten geantwortet hätte. Mir scheint, die Antwort wäre entweder trivial gewesen - »Ja, schlimm, wie korrupt manche Transplantationsmediziner sind, sie gehen buchstäblich über Leichen und missachten die hehren Ziele der Medizin« - oder hoffnungslos unterkomplex - »Gesundheitsgerechtigkeit heißt, jedem Menschen die gleichen Gesundheitschancen zu garantieren«. Nun also sollen die Ethikexperten die Frage beantworten, was angesichts der Flüchtlingskrise geboten sei. Meine Voraussage ist, dass die Antworten, die in der Mailbox der Redaktion der Zeitschrift für Praktische Philosophie landen, entweder trivial oder hoffnungslos unterkomplex sein werden. Meine Diagnose, warum das so ist, lautet: Politische Philosophen oder Moralphilosophen haben kein Instrument, mit der sie aus der Hüfte komplexe Probleme erledigen könnten. Aber nicht nur das: Der Instrumentenkasten der derzeitigen Praktischen Philosophie taugt auch nur sehr bedingt zur normativen Analyse aktueller »Krisen«, wie der großen Flüchtlingsbewegung, die nun auch die Insel der Seligen - Deutschland und Österreich - erreicht. Moralische Normen, wie wir sie kennen, sind in erster Linie gedacht, um Handlungsanweisungen in relativ einfachen Situationen zu geben. Je komplexer ein Sachverhalt ist, umso weniger geeignet sind die Instrumente, wie sie gemeinhin in der Politischen und Moralphilosophie diskutiert und zum Teil entwickelt werden. [...]



 
Ludger Schwarte
Wahrheit in Bildern
Das Unvordenkliche zeigen
 
Michael Eggers
Echt jetzt.
Die neue Wirksamkeit der Künste und Medien
 
Achim Geisenhanslüke
Ein schwieriges Verhältnis
Ãœber Literatur und Wahrheit
 
Peter Siller
Mein halbes Jahr: >Comic<
 
Johannes von Weizsäcker
Mein halbes Jahr: >Musik<
 
Johanna-Charlotte Horst
Mein halbes Jahr >Literatur<
 
Matthias Dell
Mein halbes Jahr >Film<



VERHANDELN

 
Peter Siller
Der Streit um das Allgemeine
Parteien als entscheidende Institution in der demokratischen
 
Michael Koß
Demokratische Nebenwirkungen
Gibt es eine Krise des Parlamentarismus?
 
Stefan Huster/Bertram Lomfeld/Arnd Pollmann/Peter Siller
Ist es links?: >Wahrheit<
 
Ina Kerner
Leben im Kapitalismus: >Die Sache mit Hitler<



SCHÖNHEITEN

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