polar #17: Schuld und Schulden
EDITORIAL
HALTUNG
Mark Schieritz Verschuldet Euch! Schulden als Grundlage der modernen Welt
| Robert Misik Inflation Ein Problem, das wir uns wĂĽnschen sollten
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Gerhard SchickUmschuldung oder UmverteilungPlädoyer fĂĽr einen geordneten Abbau der hohen Gesamtverschuldung | Mit dem Geld ist es so eine Sache. Alle wollen viel haben, aber wenn alle viel davon haben, geht es allen schlecht. Als Deutschland 1923 in der Phase der Hyperinflation sehr viel Geld hatte, war die Wirtschaft ruiniert. Das weiß jeder in Deutschland. Deswegen kann, wem das politisch nützt, ja so leicht mit der Inflationsangst der Deutschen spielen. Heute ist die Situation anders. Das Problem sind nicht die vielen Nullen auf den Geldscheinen. Trotzdem haben wir auch jetzt zu viel Geld. In Deutschland summierte sich 1991 das Geldvermögen der Privathaushalte noch auf 1,9 Billionen Euro, Ende 2013 konnte man bereits stolz auf 5,2 Billionen blicken. Dabei war es bemerkenswerterweise schneller gewachsen als die Wirtschaftsleistung - es entsprach jetzt nicht mehr 126, sondern 188 Prozent des Bruttoinlandsprodukts! In den USA ist die gleiche Zahl im gleichen Zeitraum von 16 auf 66 Billionen geklettert, im Vergleich zur Wirtschaftsleistung ein Anstieg von 271 auf 396 Prozent. Wir wurden schneller reicher als unsere Länder - geht das überhaupt?
Moment. In der öffentlichen Debatte heißt es doch immer, das Problem liege darin, dass wir zu viele Schulden haben? Die Antwort ist so einfach wie wichtig: Die Schulden der einen sind die Vermögen der anderen. Dass es zu viele Schulden gibt und ein so hohes Geldvermögen, ist also ein und dasselbe Phänomen. Nein, die beiden Positionen stehen sich nicht gegenüber, sie sind nicht zwei verschiedene Dinge, die man gegeneinander aufrechnet. Es handelt sich vielmehr um eine Beziehung, die von einer Seite als Schulden, von der anderen Seite als Geldvermögen betrachtet wird. Deswegen heißt es im Finanzjargon auch ›Paare von Forderungen (Vermögen) und Verbindlichkeiten (Schulden)‹. Beide sind immer zwingend die zwei Seiten der gleichen Medaille. Geldvermögen kann es für den einen also nur geben, wenn jemand anderes der Schuldner ist - sei es der Staat, ein Unternehmen oder ein Häuslebauer. Wenn man Schulden und Geldvermögen addiert, muss dies in der Summe immer Null ergeben. Würden alle Schulden beglichen, gäbe es im Umkehrschluss also auch kein Geld und keine Geldvermögen mehr. [...]
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| Alessandro Somma Hedonismus und Askese Paradoxien der Schuldenwirtschaft
| Mark Schieritz/Michael Miebach/Florian Kern/Philipp Wahnschaffe Ist es links?>Schuldenbremse<
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