





polar #12: Eine für alle
EDITORIAL
VERSAMMLUNG
ZERSPLITTERUNG
UMGEHUNG
Anna Sailer/Anna-Catharina Gebbers/Judith Karcher/ Peter Siller >Literatur spezial: Stadt, Land, Flucht< Josef Bierbichler – Jan Brandt – Katharina Hacker – Peter Kurzeck – Andreas Maier – Moritz von Uslar
| Füsun Türetken Fluchtlinien entlang 9/11 Episoden I bis III
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Franziska Werner/ Mark ThomannBerlin del MarRückblick auf eine künstlerische Stadtintervention | Eigentlich ist Berlin weit weg vom Meer; gefühlt, unglaublich weit weg. Vielleicht ist die Sehnsucht deshalb so groß. Die Sehnsucht nach Sonne, Strand und sommerlicher Unbeschwertheit. Die Sophiensaele Berlin erfüllten sich die Sehnsucht im Sommer 2011 auf einem Parkplatz in Berlin Mitte nahe dem Alexanderplatz. »Berlin del Mar« war gleichzeitig temporäre Ferienclubinstallation und Performancefestival.
Uns zog es schon immer nach Rimini, an die Costa del Sol und nach Ibiza. Dabei sind Strandressorts reine Produkte der Sehnsucht. Die unerreichbare Fiktion ist Teil der Anziehungskraft. Vielleicht wurden die Strandbars in Berlin deshalb zu solch einem großen Erfolg. Sie vermochten Sehnsucht zu inszenieren: Eine Tonne Sand, Liegestühle und drei Aschenbecher schaffen am Alexanderplatz die Illusion von Mallorca. Spätestens nach zwei Wochen Strandurlaub wird diese unerfüllbare Sehnsucht zur unerträglichen Langeweile. Am Ende des Urlaubs erkunden Rentner die Versorgungsgänge der Ressorts, inspizieren gelangweilte Singles den Poolfilter. Insgeheim war die Animateurin im Club immer interessanter als ihr Bühnenprogramm. Und der Streit um die schönsten Liegeplätze am Meer ist längst spannender als das Meer selbst.
Die Stadtintervention »Berlin del Mar« zitierte die Sehnsuchtsorte Strandressort und Beachbar, inszenierte auch den Blick jenseits der Fiktion der künstlichen Welten. KünstlerInnen erkundeten mit Aktionen, Interventionen und Performances das Spannungsfeld zwischen Sehnsucht, Langeweile und Gefahr. Auf einer leeren Parkplatzfläche entstand eine Ferienclubkulisse mit Bar und Bühne, Minibeach und Liegestühlen, Musterhotelzimmern, Dachterrasse und Souvenirshop. Im Hotelzimmer ging man mit Turbo Pascal auf eine imaginäre Reise, die Lovefuckers traf man mit einer Rolf Eden-Puppe an der Bar, der Regisseur Patrick Wengenroth inszenierte eine David Hasselhoff-Ballermann-Show, Das Helmi zeigte Heinrich von Kleists »Die Verlobung von St. Domingo« als Touristengrusical, mit Monster Truck konnte man verschiedene spektakuläre Themenentführungen erleben, inklusive Andenkenfotos, und die MusikerInnen von Maiden Monsters richteten ein Live-Sportstudio zur Frauenfußballweltmeisterschaft ein. Es gab Diskussionsrunden und Partys – fast wie im richtigen Ferienclub. [...]
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| Susann Neuenfeldt/Simon Strick Hallo Karthago/Hallo Rom: >Das Versprechen<
| Martin Saar Bildpolitik: >Besetzung<
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SCHÖNHEITEN
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