





polar #12: Eine für alle
EDITORIAL
VERSAMMLUNG
ZERSPLITTERUNG
LoĂŻc Wacquant Ethnische SchlieĂźung Eine soziologische Spezifikation des Ghettos
| Interview Geoff Dench »Revival der Community«
| Andreas Willisch Kleine Stadt, große Häuser Von der Industriestadt zur Transfergesellschaft
| Nikita Alexeev Nach Moskau Russland ist eine Chimäre, Moskau deren Gesicht
| Levente Polyák Einheitliche Zersplitterung Finden und Erinnern in den verworrenen Städten Mitteleuropas
| Bianca Tavolari Leerstand Zu den aktuellen sozialen Kämpfen um die Stadt in São Paulo
| Nina Brodowski Provincializing Humboldt Der Diskurs um den Berliner Schlossplatz als gesellschaftspolitischer Gradmesser
| Ina Kerner Leben im Kapitalismus: >Wie Kassel in den 80ern<
| Arno Brandlhuber/Anna-Catharina Gebbers Collage City Von Ordos nach Berlin: Die Stadt als Fragment
| Vera Tollmann Bildschirm-Realität Über den zentralen Platz in der Planstadt Ordos, China
|
 |
Johannes von WeizsäckerMein halbes Jahr: >Musik<Sebadoh – Pink Mountain Tops – Nissenenmondai – Chris Corsano | Nicht unerwähnt bleiben soll, dass ich fast mein halbes bisheriges Leben lang in der schmelztiegeligen Geldfressanlage London durch das Bewohnen diverser viktorianischer Bruchbuden mein mageres Einkommen verpuffen ließ, bevor ich mich kürzlich in Berlin niedergelassen habe, wo sich’s angenehmer scheitern lässt. Trotzdem verpufft auch hier mein Einkommen; zum Beispiel klaute man mir vorm Festsaal Kreuzberg mein drei Wochen zuvor teuer erstandenes Fahhrad, während ich drinnen überlegte, was es denn heute noch Interessantes über die auf der Festsaalbühne konzertierende Befindlichkeits-Indierockgruppe Sebadoh zu sagen gebe – nichts, fiel mir schließlich auf, aber schön war’s trotzdem, und das schrieb ich tags drauf dann auch in meinen Konzertbericht hinein, dessentwegen ein Berliner Lokalblatt mich, beziehungsweise meinen Drahtesel in die Fänge der Drahteseldiebe am Kottbusser Tor getrieben hatte.
Immerhin zeugt so ein Fahrradklau ja von einer gewissen Urbanität, die sich »in dieser doch recht schönen Stadt« (Tocotronic) einem durch jahrelanges Umherhetzen im Vielvölkergewimmel an der Themse Desensibilisierten erst nach genauerem Hinsehen offenbart, so wie neulich in einem weiteren schönen Kreuzberger Veranstaltungsort namens West Germany, wo zwischen Skulpturen aus Hackfleisch eine leider ungenannt gebliebene Free-Jazz-Kapelle anmutig herumdödelte, während modische Menschen ketaminbedröhnt mit den Augen rollten und zu Boden sanken – derart richtungsweisende Kulturmomente erlebt man in Bonn oder Würzburg natürlich selten. Allenfalls in Erfurt, daher stammten nämlich die Veranstalter, aber ich glaube, sie sind in Erfurt einsame Vorstreiter des Urbanen. Auf der Suche nach weiteren solcher Momenten stolpere ich Berlins zahlreiche Veranstaltungsorte für handgemachte Poptonkunst ab, in denen sich viele sehr, sehr liebe Menschen bemühen, subversiv auszusehen. In London wirken die vergleichbaren Menschen im Publikum sogar noch bemühter, sind dafür aber weniger lieb, teilweise geradezu unverschämt – wie oft sie über alle Darbietungen drüberplappern! [...]
|

| Matthias Dell Mein halbes Jahr: >Film< Das Leben ist eine Baustelle – Männerherzen 1 & 2 – Fenster zum Sommer – What a Man – Rubbeldiekatz
|
UMGEHUNG
SCHÖNHEITEN
Diese Seite steht zur Zeit nicht zur Verfügung. |
|

nach oben

|
|
 |
|