





polar #12: Eine für alle
EDITORIAL
VERSAMMLUNG
ZERSPLITTERUNG
LoĂŻc Wacquant Ethnische SchlieĂźung Eine soziologische Spezifikation des Ghettos
| Interview Geoff Dench »Revival der Community«
| Andreas Willisch Kleine Stadt, große Häuser Von der Industriestadt zur Transfergesellschaft
| Nikita Alexeev Nach Moskau Russland ist eine Chimäre, Moskau deren Gesicht
| Levente Polyák Einheitliche Zersplitterung Finden und Erinnern in den verworrenen Städten Mitteleuropas
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Bianca TavolariLeerstandZu den aktuellen sozialen Kämpfen um die Stadt in SĂŁo Paulo | Mitte Dezember 2012 haben mehr als 2500 Demonstranten zeitgleich elf leerstehende private und öffentliche Gebäude in der Innenstadt São Paulos unter Parolen wie »Wenn Wohnen ein Vorrecht ist, dann ist auch Besetzen ein Recht« besetzt. Es war die größte städtische Protestaktion der Geschichte São Paulos, mit mehr als 10 (und im Großraum mehr als 20) Millionen Einwohnern die größte Stadt Südamerikas. Besetzungstaktiken wie diese gehören, wenn auch in kleinerem Maßstab, schon seit den 1990er Jahren zur Alltagsdynamik der Stadt, als sich die räumliche Verschiebung des Zentrums und die entsprechende Verlagerung eines Großteils der Investitionen vom historischen Stadtzentrum in die Bezirke in der sogenannten Südwestrichtung der Stadt abzuzeichnen begann. Die Zahlen sind aussagekräftig: Die letzte Volkszählung aus dem Jahr 2000 registriert 41085 leerstehende Wohnungen allein im alten Stadtzentrum, die zum Objekt der Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren geworden sind.
Obwohl die Zahlen über die Wohnungssituation in São Paulo für sich stehen, reichen sie aber nicht hin, um diese sozialen Kämpfe in ihrer Komplexität zu begreifen, insbesondere wenn der breitere Kontext dieser Protestbewegungen berücksichtigt wird. Auf den ersten Blick erscheint es seltsam, dass die Ansprüche auf Wohnraum – und das bedeutet auch: die Forderungen nach konkreten Möglichkeiten, die Stadt in ihrer Fülle zu erleben – gerade zu einer Zeit stärker geäußert werden, in der Brasilien durch eine Phase wirtschaftlichen Aufschwungs geht und in der die Bundesregierung das erste soziale Wohnungsbauprogramm für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen seit Jahren durchsetzt. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen squatting fast als eine jugendliche Mode betrachtet wird, sind die Demonstrationen in São Paulo und in anderen Großstädten Brasiliens durch eine Mischung aus Not und politischem Bewusstsein geleitet, die Obdachlose, Arbeitslose, prekäre ArbeiterInnen und Bewohner der Elendsquartiere, favelas und Außenbezirke aller Altersgruppen zusammenbringt. [...]
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| Nina Brodowski Provincializing Humboldt Der Diskurs um den Berliner Schlossplatz als gesellschaftspolitischer Gradmesser
| Ina Kerner Leben im Kapitalismus: >Wie Kassel in den 80ern<
| Arno Brandlhuber/Anna-Catharina Gebbers Collage City Von Ordos nach Berlin: Die Stadt als Fragment
| Vera Tollmann Bildschirm-Realität Über den zentralen Platz in der Planstadt Ordos, China
| Johannes von Weizsäcker Mein halbes Jahr: >Musik< Sebadoh – Pink Mountain Tops – Nissenenmondai – Chris Corsano
| Matthias Dell Mein halbes Jahr: >Film< Das Leben ist eine Baustelle – Männerherzen 1 & 2 – Fenster zum Sommer – What a Man – Rubbeldiekatz
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