





polar #12: Eine für alle
EDITORIAL
VERSAMMLUNG
Martina Löw »Jede Stadt ist ein Seelenzustand« Über städtische Vergesellschaftung und Identitätsanforderung
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Daniel A. Bell/Avner de-ShalitCivicismPlädoyer fĂĽr ein Stadt-Ethos zwischen Kosmopolitismus und urbaner Partikularität | Ist die Vorstellung, dass Städte unterschiedliche politische Werte in der modernen Welt repräsentieren, sinnvoll? Im Vergleich mit den Stadtstaaten des antiken Griechenland und den befestigten Städten des alten China sind heutige Städte riesig, vielfältig und pluralistisch; und zu behaupten, dass sie dies oder jenes repräsentieren, könnte merkwürdig klingen. Aber man denke nur zum Beispiel an Jerusalem und Peking.
Könnten zwei Städte unterschiedlicher sein als Jerusalem und Peking? Beide sind so entworfen, dass ein Kern von konzentrischen Kreisen umgeben ist, aber der eine Kern dient als Ausdruck spiritueller Werte und der andere repräsentiert politische Macht (ganz abgesehen davon, dass Pekings Bevölkerungszahl zwanzigmal größer ist als die Jerusalems). Es scheint also, als würden einige Städte tatsächlich unterschiedlichen sozialen und politischen Werten den Vorzug geben und auch als deren Ausdrucksform verstanden werden können: Wie können wir dieses »Ethos« oder diesen »Geist« einer Stadt verstehen? Laut dem Oxford English Dictionary ist Ethos definiert als der charakteristische Geist oder die vorherrschende Gefühlslage eines Volkes oder einer Gemeinschaft. Wir bestimmen das Ethos einer Stadt als diejenigen Werte und Anschauungen, die im Allgemeinen von deren Bewohnern anerkannt und akzeptiert werden.
In Städten spiegeln sich die Werte und Anschauungen ihrer Bewohner wider, aber ebenso prägen jene Städte diese Werte und Anschauungen auch auf unterschiedliche Weise. Design und Architektur der Gebäude einer Stadt reflektieren verschiedene soziale und kulturelle Werte. Oft erinnern öffentliche Denkmäler an wichtige politische Ereignisse und Epochen und stehen für je unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie der Toten zu gedenken sei. Die ›Speckgürtel‹, die städtische Metropolen umgeben, sind Ausdruck unterschiedlicher Auffassungen vom Leben auf dem Land im Gegensatz zur Stadt in den Bereichen der Bevölkerungskontrolle und staatlicher Planung im Gegensatz zum freien Markt. Die An- oder Abwesenheit von Frauen im öffentlichen Raum verrät etwas über die vorherrschenden Vorstellungen über Geschlechterverhältnisse und beeinflusst diese auch wiederum selbst. Die zusehende Verwahrlosung vieler Stadtviertel ist eng mit Fragen sozialer Gerechtigkeit verknüpft und beeinflusst wiederum, wie Menschen über diese Fragen denken. Die Zusammensetzung von Gemeinschaften und Stadtvierteln kann Demokratie und Bürgerbeteiligung fördern oder unterminieren. Ghettos werfen ein schlechtes Licht auf das Verhältnis zwischen unterschiedlichen ethnischer Gruppen. Theater, Sportstadien, Cafés und Restaurants sind verknüpft mit Fragen von Lebensstil, Hedonismus und Hoch- im Gegensatz zu Pop-Kultur etc. Trotz der ständigen Rede von »Globalisierung« und »Homogenisierung« gibt es hinsichtlich all dieser Punkte nach wie vor massive Unterschiede zwischen verschiedenen Städten. [...]
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| Benjamin Steiner Zeitschichten Historische Überlegungen zur Zukunft von urbanen Räumen
| Christoph Twickel/Arnd Pollmann/Andrej Holm/Peter Siller Ist es links?: >Gegen Gentrifizierung<
| Friedrich von Borries Paradoxale Mobilität Raumeroberung und Raumkontrolle durch Mobilität
| Walter Siebel Ordnung und Chaos Bedingungen der urbanen Stadt
| Ludger Schwarte Die Stadt, eine Volksversammlung Architektonische Bedingungen freien Handelns
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UMGEHUNG
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