





polar #12: Eine für alle
EDITORIAL
VERSAMMLUNG
ZERSPLITTERUNG
LoĂŻc Wacquant Ethnische SchlieĂźung Eine soziologische Spezifikation des Ghettos
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Interview Geoff Dench»Revival der Community« | Im Herbst 2011 haben die Riots in England die Aufmerksamkeit einmal mehr auf den Norden und Osten Londons gelenkt, einer Metropole, die gerne auch als Paradebeispiel gelungener, multiethnischer Integration herhalten muss. Um zu verstehen, ob und wie hier ein Miteinander der unterschiedlichsten Kulturen und Religionen auf materiell bescheidenem Niveau möglich ist, genügt es allerdings nicht, nur die Randale eines Herbstes zu analysieren. Steffen Stadthaus hat sich mit dem Soziologen Geoff Dench über die bewegte Entwicklung des East End unterhalten, des traditionellen Orts der englischen Arbeiterklasse, der inzwischen zum Szeneviertel geworden ist.
polar: In ihrer Studie The New East End: Kinship, Race and Conflict haben Sie im Anschluss an Michael Youngs Arbeiten aus den 1950er Jahren die veränderte Alltagskultur der britischen Arbeiterklasse im East End unter die Lupe genommen. Was ist das Besondere am East End? Wo ist es auf einer historischkulturellen Karte Großbritanniens verortbar?
Dench: Das Londoner East End war über viele Jahrhunderte der symbolische Ort der englischen Arbeiterklasse, allerdings nicht in einem strikt marxistischen Sinne, da die Schwerindustrie sich hier marginal entwickelte. Dies hing mit der Nachbarschaft zum Bankenviertel »City of London« zusammen, das sich zum Zentrum des westlichen Kapitalismus entwickelte. Als die »City« an Bedeutung gewann, wurden viele Produktionszweige, vor allem die Schmutzigen, in der nächsten Nachbarschaft, eben im East End angesiedelt. Zuerst handelte es sich dabei um die Herstellung von Lederwaren und Kleidung, im 15. und 16. Jahrhundert um das Möbelhandwerk. Im 17. und 18. Jahrhundert gewannen die Docks an Bedeutung. Das East End wurde zum Tor zur Welt der englischen Handelsnation. Während in der »City« Macht und Geld regierten, entstand in nächster Nachbarschaft, wie Engels formulierte, die größte »Working-Class«-Stadt der Welt. [...]
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