Das Online-Magazin zur Zeitschrift | HALBJAHRESMAGAZIN polar






polar #2: Ökonomisierung



EDITORIAL

 
Peter Siller, Bertram Keller
Editorial



STANDORT

 
Luc Boltanski
Leben als Projekt
Prekarität in der schönen neuen Netzwerkwelt
 
Hartmut Rosa
Speed
Von der zeitlichen Ăśberforderung der Demokratie
 
Stephan Schilling
Mikro schlägt Makro
Zur aktuellen Gefechtslage wirtschaftswissenschaftlicher GroĂźtheorien
 
 

Evelyn AnnuĂź

Race and Space

Eine Nahaufnahme aus dem Sudan


Während die Medien den Krieg im Sudan meist nur mit ethnischen Konflikten erklären, ist die Wirklichkeit vielschichtiger: Gewalt in Dafur, Aufbruchstimmung in Khartoum, Not in den übrigen Landesteilen und ein Streit um Ressourcen, der jede friedliche Lösung zunichte macht.

»Hey, what's your tribe?« Der Ladenbesitzer im Souq al-Arabi, dem Markt in der ansonsten freundlich-verschlafenen Innenstadt von Khartoum, grinst mich an. Wir lachen beide. Selbst mein Freund Mohammed, der in den 1990er Jahren in Berlin studiert hat, nun wieder in Khartoum lebt und als Ingenieur arbeitet, lacht mit. Dabei hasst er es, ziellos wie ein Tourist mit mir durch den Souq zu laufen. Khalid, der Ladenbesitzer, spielt uns die neueste Samira-Cassette vor; CDs sind bislang eine Seltenheit - und Touristen auf der Suche nach CDs sowieso.

Nichts entspricht hier jenen Bürgerkriegsbildern, die mir vor meiner Ankunft durch den Kopf geisterten. Was ich über die südlichen und westlichen Peripherien aus den Nachrichten weiß, erscheint in dieser 8-Millionen-Stadt fast unvorstellbarer als zu Hause vor dem Fernseher. Zwar sind während des 20 Jahre dauernden Kriegs zwischen der Zentralregierung in Khartoum und der Sudan People's Liberation Army (SPLA) viele aus dem vorwiegend animistisch und christlich geprägten Süden hierher geflohen; inzwischen gehören nurmehr drei Viertel der Bevölkerung der sunnitischen Mehrheit an. Aber in der Innenstadt werden diese Auswirkungen des Krieges allenfalls daran sichtbar, dass etliche Frauen weder Kopftuch noch Tob tragen, das traditionelle Gewand, das den Körper verbirgt. Und da auch die Muslima ihre bunten, oft durchsichtigen Schals, für die man im Souq ein ganzes Vermögen ausgeben kann, wie ein Modeaccessoire verwenden, fallen sie nicht sonderlich auf. Die Innenstadt jedenfalls macht einen geradezu idyllischen Eindruck. Und der Krieg scheint weit entfernt.

Verlässt man die Gegend um den Souq al-Arabi mit den beeindruckenden Goldauslagen, bunten Obstständen, und Telefon-Shops Richtung Osten, stößt man ein paar hundert Meter weiter auf ein Center for Intercultural Dialogue. Gleich daneben gibt es ein Center for Human Rights, als sei man im Mekka der Zivilgesellschaft angelangt. An den verfallenen Kolonialbauten, die die vor 50 Jahren erfolgreich vertriebenen Briten hinterlassen haben, und schließlich am Aliens’ Registration Office vorbei kommt man zur Nilpromenande – dem Treffpunkt für Liebespaare. Schlendert man die Sharia al-Nil an den alten Hotels und den wenigen Ufercafés nach Westen zurück, sieht man sie im Schatten sitzen. Von hier aus lassen sich kleine, altersschwache Boote beobachten, wie sie langsam nach Tuti Island fahren. Eine abgeblätterte Tafel wirbt am gegenüber liegenden Ufer für Panasonic. Und aus einem Auto dröhnt der Jingle »Radio hören wird versüßt durch FM Mia«, was Mohammed mit Radio 100 übersetzt.

Little Dubai
Gleich um die Ecke des National Museum, in dem es kleine Modelle der sudanesischen Pyramiden zu bestaunen gibt, entsteht der erste Wolkenkratzer der Innenstadt. Der Al-Fatih Tower überragt schon die übrigen Gebäude der City. Erzeugt vom Ehrgeiz, Khartoum mit seinen staubigen Straßen und seinen Ziegenherden vor innerstädtischen Fabriken einen metropolitanen Anstrich zu verpassen. Seine bauchige, sich nach oben verjüngende Form zitiert traditionelle arabische Bauelemente. Der Tower sieht aus wie eine vereinzelte Miniaturausgabe der pompösen Architektur von Dubai. Darin sollen demnächst ein Hotel, Büros und die erste Shopping Mall der City entstehen. Bislang gibt es nur das weiter außerhalb gelegene Einkaufszentrum Afra im Stadtteil Arkawit. In diesem Konsumtempel kann man bis hin zum alkoholfreien Bier Marke Gerstl schon jetzt alles mögliche bekommen, was auf den übrigen 2.500.000 Quadratkilometern nur schwer zu finden und für die meisten auch gar nicht zu bezahlen ist.

Etwa ein Fünftel der 38 Millionen SudanesInnen leben in der Hauptstadt. Die Bevölkerungszahl von Khartoum ist in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Mohammed ist stolz darauf, dass es in den meisten Stadtteilen inzwischen fließendes Wasser geben soll. »Im Gegensatz zu Ägypten haben wir sogar Kläranlagen«, meint er. Man baut die Infrastruktur aus, um die Autofluten zu bewältigen. Neuerdings eröffnen kleine, eher schicke Cafés wie das Ozon am Khartoum 2 Circle, in das mich Mohammed abends ausführt. Dort arbeiten Leute aus den Philippinen und von anderswo. Die Gäste sind vor allem Sudanesen – und ausländische Geschäftsleute. Für die ist gleich in der Nähe auch eine Art Mini-Chinatown mit asiatischen Schnellrestaurants entstanden. Und um die Ecke verkauft ein türkischer Händler mit seiner äthiopischen Frau Bakhlava. Jemand erzählt, er sei aus Dubai eingeflogen, um die Werbung für einen neuen Telefonanbieter auszubauen. Irgendwie scheint hier so eine Art Aufbaustimmung zu herrschen. Nur das direkt in der Innenstadt gelegene Goethe-Institut wurde vor etwa zehn Jahren von der Bundesregierung geschlossen. So gut es ohne ausreichende Finanzierung eben geht, wird es seitdem von Sudanesen weiter betrieben. Und für deutsche Diplomaten samt deren exklusiver Parallelgesellschaft gibt es ohnehin den German Club mit dazu gehörigem Swimming Pool. Manchmal, behauptet Mohammed beim abendlichen Gerstl Bräu ohne Alkohol, soll hier sogar nach dem Reinheitsgebot gebrautes Bier fließen; das gäbe es ansonsten nicht einmal auf dem Schwarzmarkt.

Ölrausch und Wassermangel
God, Oil, and Country hieß eine Studie der International Crisis Group über die unendliche Geschichte des Bürgerkriegs im Süden und deren Ursachen. Im Büro von Mohammeds Freund Amir – er arbeitet für eine Ölfirma und hat uns zum Tee eingeladen – hängt eine Karte. Sie lässt die Voraussetzungen für den derzeitigen Bauboom und die Massen an Autos erahnen. Darauf sind die Ölfelder und die vorzugsweise asiatischen Förderunternehmen wie die China National Petroleum Company verzeichnet, die offenbar den größten Anteil der Konzessionen besitzt. Zwar ist die Agrarproduktion noch der bedeutendste Wirtschaftszweig des Sudan, der trotz reicher Bodenschätze nach wie vor zu den ärmsten und am meisten verschuldeten Ländern der Welt gehört. Aber gerade in den letzten drei Jahren sind vor allem die Profite aus den Ölexporten sprunghaft gestiegen. Sie tragen zu einer Wachstumsrate von momentan etwa 7 % bei. Man schätzt die tägliche Förderrate insgesamt auf bis zu 450.000 Barrel Rohöl; die offiziellen Zahlenschwanken je nach Kontext.

Am nächsten Tag nimmt mich Mohammed mit in das 1200 km nördlich gelegene Port Sudan, die zentrale Hafenstadt am Roten Meer. Er träumt von einer eigenen Spedition, mit der er irgendwelche Güter sowohl hierher als auch in den Süden und die übrigen sudanesischen Provinzen transportieren will. Sobald wir Khartoum mit dem Bus verlassen, wird deutlich, dass die Einnahmen aus dem Ölgeschäft vor allem in die Infrastruktur der Hauptstadt fließen. Im Rest des Landes fehlt es von Wasser- und Stromleitungen über Krankenhäuser bis hin zu Schulen auch weiterhin an allen Ecken und Enden. »In Port Sudan gibt es seit 16 Jahren kein fließendes Wasser mehr«, meint Mohammed. Selbst zu dieser für das Ölgeschäft zentralen, zweitgrößten sudanesischen Stadt, die weit ab von allen Konfliktzonen liegt, müssten erst einmal neue Leitungen verlegt werden, um die durchaus vorhandenen Wasserressourcen aus der Nilregion hierher zu bringen. In den Provinzen des Südens und des Westens ist daran nicht einmal zu denken.

Entsprechend liegen die dortigen Ursachen für bewaffnete Auseinandersetzungen und Vertreibungen nicht im vermeintlichen Kampf der Kulturen; sie sind vielmehr komplizierten Verteilungsstreitigkeiten geschuldet. Momentan flammt die Gewalt in der ehemaligen Bürgerkriegsregion des Südsudan wieder auf. In Malakal, der Hauptstadt der Provinz Upper Nile, kamen am Wochenende Hunderte bei Feuergefechten zwischen der SPLA und Regierungstruppen um. Die Region gilt als die an potenziellen Ölressourcen reichste Gegend des Sudan. Möglicherweise hatte die Implementierung des 2005 endlich erreichten Nord-Süd-Friedensabkommens zwischen der regierenden National Congress Party unter Präsident Bashir und der SPLA um John Garang, das unter anderem eine regionale Beteiligung an den Ölprofiten vorsah, zu lange auf sich warten lassen.

Und auch im westsudanesischen Darfur ist die seit vier Jahren anhaltende Gewaltkatastrophe nicht zuletzt Verteilungsfragen geschuldet. Dort, an der Grenze zum Tschad, wurden seit dem Frühjahr 2003 nach Angaben des IKRK und anderer Organisationen mehr als 200.000 Menschen getötet und über 2 Millionen vertrieben. Die Kämpfe brachen an jenem entscheidenden Punkt aus, an dem das Nord-Süd-Friedensabkommen nach 20 Jahren Gestalt annahm und die Aufteilung der dortigen Ölprofite neu verhandelt wurde. Denn es gibt nicht nur im Südsudan umfangreiche Ölvorkommen, sondern auch im südlichen Teil von Darfur. Die regionalen Interessengruppen mussten im Zuge der Friedensverhandlungen zwischen dem Süden und der Zentralregierung Sorge haben, leer auszugehen.

Und in der Tat ist nach Informationen des Guardian bereits im Oktober 2003 eine Konzession vergeben worden, um die vorhandenen Vorkommen zu erschließen. Federführend beteiligt war damals die Schweizer Firma Cliveden im Besitz eines frisch gebackenen Briten, der im gleichen Jahr seinen US-amerikanischen Pass eintauschte, also nicht mehr an das 1997 verhängte US-Embargo gebunden war. Von offizieller sudanesischer Seite wurden die Ölvorkommen in Darfur dann 2005 bestätigt. Im gleichen Jahr fanden trotz der humanitären Katastrophe Probebohrungen statt. Laut NZZ im Februar diesen Jahres waren die Bohrungen zunächst erfolglos. Cliveden hat seine Anteile inzwischen weiter verkauft. Momentan soll hier vor allem die China National Petroleum Company massiv investieren, während westliche Firmen offenbar ein Nachsehen haben. Sucht man nach Ursachen für die Darfurkrise, drängen sich deshalb Fragen nach den jeweiligen lokalen, nationalen und internationalen Interessen an der Fortsetzung des Konflikts auf.

Die apokalyptischen Reiter in unseren Köpfen
Wie immer man dieses komplizierte Gefüge interpretieren mag, die Gewalt vor Ort nimmt derzeit wieder zu. Ärzte ohne Grenzen zufolge befinden sich einige Gegenden im Norden und im Zentrum Darfurs im Belagerungszustand, so dass die dortige Bevölkerung überhaupt nicht mehr versorgt werden kann. Paradoxerweise ist dies womöglich gerade der Effekt eines weiteren Friedensabkommens: Im Frühjahr wurde das Darfur Peace Agreement übereilt abgeschlossen. Neben der Khartoumer Regierung beteiligte sich schließlich nur die Fraktion der Sudan Liberation Army um Minni Minawi. So hat sich die Region wiederum destabilisiert. Minawi wurde mit einem Regierungsposten samt Zuständigkeit für Darfur versehen, verlor zugleich vor Ort an Einfluss und stellt sich neuerdings wieder gegen das Khartoumer Regime. Eine weitere Zunahme der Kämpfe ist jetzt schon absehbar. Für die in bitterer Armut lebende Bevölkerung jedenfalls scheint der potenzielle Reichtum an Bodenschätzen alles andere als ein Segen zu sein.

Die im Hintergrund ausgetragenen Konflikte werden in Darfur überlagert von lokalen Auseinandersetzungen um Wasser und Land, um die Grenze zwischen Tschad und Sudan, um innenpolitische Konkurrenzen und um die Zuständigkeit für internationale Interventionen. All diese Auseinandersetzungen haben sich längst zu einer undurchsichtigen Gemengelage entwickelt. Entsprechend unterschiedlich fallen die politischen Deutungen aus. Die einen geißeln den aktuellen Ruf nach einer Ablösung von Truppen der African Union durch die UN als Versuch, langfristig den westlichen Zugriff auf die längst von asiatischen Unternehmen dominierte Ölförderung durchzusetzen. So nicht zuletzt Lybiens Staatschef Gaddafi, wie Aljazeera berichtete. Und diese Haltung ist auch im Nordsudan weit verbreitet. Die UN erscheint dort vielen als Ausdruck postkolonialer Interessenvertretung.

Die hiesigen Medien gehen stattdessen davon aus, dass die sudanesische Regierung, die eigene Bevölkerung von Söldnertruppen terrorisieren lässt, um die gesamte Region in ihrem Sinn demografisch zu verändern. Dem soll nun eine vermeintlich neutrale Weltgemeinschaft endlich den Riegel vorschieben. Um die Darfurkrise anschaulich zu machen, wird dabei gern auf ethnische Erklärungsmuster zurückgegriffen: In Darfur ginge es letztlich um ethnische »Säuberungen« der schwarzafrikanischen Bevölkerung durch arabische, von der Regierung unterstützte Reitermilizen, wie man die Janjaweed ins Deutsche übersetzt. Die Bilder in unseren Köpfen von diesen so genannten arabischen Reitermilizen mögen allerdings eher den Klischees von Hunnen, Husaren oder apokalyptischen Reitern entlehnt sein als der sudanesischen Realität.

Seit Jahrzehnten eskaliert in Darfur der Konflikt um Wasser und Weiden zwischen Bauern und Vieh züchtenden Nomaden. Gründe sind anhaltende Dürrekatastrophen und die Ausdehnung der Wüste. Diese traditionelle Auseinandersetzung wurde zu einem Zeitpunkt militarisiert, zu dem klar wurde, dass es hier offenbar etwas zu holen gibt. Mit der Hautfarbe hat dies wenig zu tun. Denn ethnische Differenzierung funktioniert im Sudan nicht entlang unserer Vorstellung von einer color line zwischen Schwarz und Weiß, sondern auf Grund der jeweiligen Lebensform. Der Versuch, hiesige Rassismusvorstellungen umstandslos auf die sudanesischen Verhältnisse zu projizieren, ist eher unserer kolonialen Brille geschuldet. Und die Rede von den arabischen Reitermilizen gründet in einem Übersetzungsproblem: ›Araber‹ ist im Sudan ein Synonym für Nomaden. In Darfur sind letztlich alle Bevölkerungsgruppen schwarz, afrikanisch – und muslimisch.

Darauf hat Alex de Waal, der in diesem Jahr als Berater der African Union zwischen den Konfliktparteien vermittelte, bereits seit Beginn der Krise im Westsudan aufmerksam gemacht. Als ausgewiesener Darfur-Kenner und Direktor der in London sitzenden NGO Justice Africa hat er immer wieder davor gewarnt, Sprachunterschiede und sozio-ökonomische Differenzen innerhalb der Bevölkerung in einen ethnischen Grundkonflikt zu übersetzen; dies würde nur den Blick auf die gesellschaftlichen Ursachen der derzeitigen Situation verstellen. Mehrfach hat er an die lange Geschichte von Migration und Vermischung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in der Region erinnert. Zu einfache Erklärungsmuster greifen in Darfur offenbar ebenso wenig wie während der Bürgerkriege im ehemaligen Jugoslawien oder in Ruanda. Vielmehr wäre zu fragen, welche unterschiedlichen Gruppierungen die Interessengegensätze zwischen bäuerlicher und nomadischer Bevölkerung immer wieder politisch mobilisieren. Über die nachhaltige Beendigung der Gewaltspirale jedenfalls lässt sich kaum sinnvoll nachdenken, wenn man die verfahrene Situation auf ein Gegeneinander von ›Schwarzafrikanern‹ und ›Arabern‹ reduziert, das des militärischen Eingriffs einer objektiven Weltpolizei bedarf.

Outer Space
An die humanitären Katastrophen im Westen wie im Süden erinnern in Khartoum allenfalls die zahlreichen UN-Fahrzeuge und die selteneren Trucks der sudanesischen Armee. Von militärischen Eskalationen, Massenvertreibungen und Vergewaltigungen ist in Downtown nichts zu merken. An der Nilpromenade, dem schönsten Ort der Innenstadt, präsentieren Studenten der Sudan University ihre Kunstwerke. Meist sind es eher folkloristische Landschafts- und Tierdarstellungen. Ein Bild fällt aus dem Rahmen. Es zeigt eine Art Comic. Ironisch werden jene Race-and-Space-Mythen zitiert, die man sonst eher aus der US-amerikanischen Popkultur kennt – jene Ursprungsmythen also von afrikanischen Wurzeln im outer space. Das Bild an der Nilpromenade erinnert ein wenig an Plattencovers wie Parliament’s Mothership Connection oder an Sun Ra – Visits Planet Earth. Erzählt wird eine Evolutionsgeschichte, die vom Affen bis zum Anzug-Roboter mit Sonnenbrille und Handy reicht. Der coole Business-Roboter träumt in einer Denkblase von einem Raumschiff. An die Stelle afrozentrischer Ursprungsmythen setzt dieser sudanesische Cosmic-Comic also ein Zwischending aus Fluchtund Geschäftsphantasie. Mohammed, der gerade wieder über seine Träume von einem großen Transportunternehmen nach Kriegsende redet, bleibt irritiert davor stehen. Er kennt meine Berliner Plattensammlung. Dann grinst er in der Hitze und fragt mich, ob der Roboter wohl auch vom globalen Stamm der Möchtegern-Spediteure sei. 



 
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