Ich habe von dir geträumt, Rom!Ich bin ein Kind. Ich liege im Schlafzimmer meiner Eltern in der alten Plattenbau-Wohnungmit Blick auf den toten Platz. Plötzlich springt die Tür auf. Wind weht in das Zimmer,
ungeheurer Wind. Ich höre Nazi-Stiefel in das Zimmer kommen. Auf einmal sitzt eine Person
an meinem Bett. Der Wind hat sich in ihren Haaren verfangen, ihr Mantel flattert wie
ein unruhiges Tier. Ich traue mich nicht, mich zu bewegen. Die Person schaut mich an »Ich
bin die Windperson« flüstert sie, begleitet von Sturmgeräuschen. Ich sehe in ihre Augen
und ich erkenne dich, Rom. Traumlöcher, die kein Ende haben, alles in sich aufnehmen,
verschlingen. Später - 1989 - werden sie auf deiner Mauer Wind of Change singen. Augen
sagen mehr als Worte. Ich bin der Windfänger, der Stiefelfänger.
Dein Karthago Unchanged [...]