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Die Schule und das Theater – zwei der ältesten öffentlichen Räume, die das Selbstverständnis unserer Gesellschaft spiegeln und prägen. Die Ausgeschlossenen mit ins Boot zu holen und dem Auseinanderdriften der Gesellschaft an diesen Orten der Begegnungen Einhalt zu gebieten – das ist dem Theater oft ein Anliegen, die Schule ist dazu sogar verpflichtet. »Entgrenzung statt Grenzen« lautet deshalb die ausgegebene Losung. Und so werden Mauern eingerissen, Schwellen abgebaut, Unterscheidungen aufgehoben zugunsten einer oberflächlichen Gleichmachung, der ein differenziertes Interesse am menschlichen Miteinander abgeht und die mit der gesellschaftlichen Heterogenität weiterhin überfordert ist.
Institutionen, die Gemeinschaft bilden Nicht zufällig werden Kultur und Bildung oft in einem Atemzug genannt. Beiden wird ein Auftrag für das Herausbilden einer demokratischen, verantwortungsbewussten Gesellschaft zugesprochen, beide Institutionen halten im Idealfall einen geschützten Raum für Reflexion bereit, in dem Scheitern und Entwicklung ohne ökonomischen Druck erlaubt ist – wohlgemerkt: im Idealfall. Denn die soziale und ökonomische Realität erschwert zunehmend ein Arbeiten, Lernen und Leben in diesen Schutzräumen, die Grenzregionen von Schule und Theater sind zu Krisengebieten geworden und stehen unter Zugzwang, sich neu erfinden zu müssen. Das betrifft sowohl die institutionellen- als auch die operativen Grenzen in ihren jeweils ganz eigenen Funktionen:
Die Institution Schule grenzt einen Raum ab, den jeder Mensch in unserer Gesellschaft eine Zeit lang verpflichtend besucht, um bestenfalls mit gleichen Chancen am Leben teilzunehmen. Das Bildungssystem wird der heutigen Realität nicht mehr gerecht, das wissen wir spätestens seit PISA. Das Schulsystem verbaut Chancen eher, als dass es sie ermöglicht. Der Notendurchschnitt muss stimmen, auf individuelle Stärken und Schwächen des einzelnen Schülers, auf unterschiedliche soziale Herkunft der Kinder, kann kaum eingegangen werden. Dass hier Handlungsbedarf herrscht, ist inzwischen allseits bekannt. Dennoch lassen Generationen von Schülern jeden Reformversuch schicksalsergeben über sich ergehen, denn eins ist sicher: die Schulpflicht bleibt. [...]
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