Das Online-Magazin zur Zeitschrift | HALBJAHRESMAGAZIN polar






polar #15: Grenzen




EDITORIAL

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BARRIERE

 
Owen Jones
Alle lachten
Von der neuen Stigmatisierung der Arbeiterklasse
 
Gunnar Otte
Sag mir, wie du wohnst
… und ich sag dir, wer du bist. Lebensstile als Grenzziehung
 
Peter Siller
Was heiĂźt Inklusion?
Zur Orientierungskraft eines klärungsbedürftigen Begriffs
 
 

Idil Efe

Neukölln für alle

Bildungsprojekte und sozialer Aufstieg: Ein Bericht aus der Praxis


Seit der PISA-Studie 2000 ist es offiziell: Um Bildung und Aufwärtsmobilität ist es nicht gut bestellt in Deutschland. Vor allem Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund schneiden schlecht ab. Aber auch die deutsche Herkunftssprache ist keine Garantie für Bildungserfolge und Aufstiegschancen, zumindest nicht für die sozial Schwachen. Auf der anderen Seite des sozialen Spektrums, bei den Privilegierten, scheint dagegen eine gewisse Angst vor Statusentwertung zu herrschen. Daher vielleicht das Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem. Und doch ist es weit mehr, was auf den Prüfstand muss: Es sind soziale Verhältnisse wie die Wohnraumsegregation, die ungleiche Verteilung von sozialem Kapital, Alltagsrassismen und Diskriminierungen, die schließlich Schusters Sohn und Tochter bei den Leisten des elterlichen Haushalts halten.

Hier braucht es entschlossene Reformen – und das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure. Denn es gibt gute Gründe, Chancengleichheit und soziale Mobilität zu fördern: Erstens ist Intelligenz über alle Milieus hinweg gleich verteilt. Wenn wir nichts gegen die Verwerfungen im Bildungssektor unternehmen, lassen wir dieses Potenzial ungenutzt. Zweitens braucht eine Gesellschaft Kreativität. Und die fördern wir am besten, wenn wir neues Denken und ungewohnte Perspektiven zulassen – etwas, das durch die Beteiligung marginalisierter Gruppen durchaus gelingen kann. Drittens leidet unsere Wirtschaft bekanntlich unter einem Fachkräftemangel. Dass wir der Bildung und Ausbildung mehr Aufmerksamkeit widmen müssen, liegt daher auf der Hand. Und schließlich, viertens, sorgt eine durchlässigere Gesellschaft für mehr soziale Gerechtigkeit. Wenn uns das etwas wert ist, müssen wir Strategien entwickeln, die echte soziale Mobilität ermöglichen.

Ein Weg dorthin sind zivilgesellschaftliche Bildungsprojekte. In ihrem Rahmen können Ideen erprobt und verfeinert werden, bis sie schließlich, bei entsprechendem Erfolg, in ein Regelsystem aufgenommen und auf Dauer gestellt werden. Denn strukturelle Relevanz gewinnen zivilgesellschaftliche Projekte nur, wenn sie Teil politischer Maßnahmen werden. Gegenüber rein staatlichen Interventionen haben solche Projekte aber einen entscheidenden Vorteil: Sie nähern sich den Problemen aus der Praxis und suchen pragmatische Lösungen, indem sie durch Versuch und Irrtum Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Ein Projekt ist dann erfolgreich, wenn es auf beispielhafte Weise soziale Grenzen öffnet, dabei übertragbare Praktiken entwickelt und auf Verhältnisse hinweist, die soziale Mobilität verhindern. Dafür brauchen zivilgesellschaftliche Projekte Zeit und einesinnvolle Finanzierung. [...]


 
Stefan Huster
DrauĂźen vor dem Fester
Von Bauarbeitern und Opernbesuchern. Eine Erinnerung
 
Ernst Rösner/Wilfried Bos
Das Gesetz der Schwerkraft
Von der Fiktion der Durchlässigkeit des Bildungswesens
 
Die Stunde der Snobs
Bildungsgerechtigkeit zwischen Leistung und Habitus
 
Thomas Biebricher/Stefan Huster/Arnd Pollmann/Peter Siller/
Ist es links? >No Borders<
 
Susann Neuenfeldt/Simon Strick
Hallo Rom/Hallo Karthago: >Occupy Me<



SCHLAGBAUM

 
Andreas Cassee
Ein Recht auf globale Bewegungsfreiheit?
Einwanderungsbeschränkung und individuelle Selbstbestimmung
 
Christoph Raiser
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
Warum Beppe Grillos Abgrenzung von Italiens Parteien auch keine Lösung ist
 
Roman Deckert
Niemandsland fĂĽr den Frieden
Zur Grenzziehung zwischen Sudan und SĂĽdsudan
 
Huub van Baar
Bordering Europe
Die Ethnisierung der Differenz
 
Marei Pelzer
Verlogene Apelle
Europas Grenzregime und die syrische FlĂĽchtlingskrise. Eine Leidensgeschichte
 
Sandro Mezzadra/Brett Neilson
Die Macht der Trennlinie
Von der Grenze als Objekt zur Grenze als Methode
 
Silvan Pollozek
Abtasten und Durchleuchten
Beobachtungen an der Eingangskontrolle eines Amtsgerichts
 
Alexander Koch
Zehn Schöne Inseln
Die Binnengrenzen des Kunstfeldes. Ein Beschreibungsmodell
 
Swantje BrĂĽggemann/Malin Nagel/Kathrin Philipp
Auf den BĂĽhnen der Indifferenz
Schule und Theater im Grenzdilemma
 
Marie Schmidt
Mein Halbes Jahr: >Literatur<
Sylvia Plath – Adam Phillips – Kristin Dombek
 
Johannes von Weizsäcker
Mein Halbes Jahr: >Musik<
Boards of Canada – My Bloody Valentine – Milker – Mac Demarco – The Men – Händel – Verdi – Messiaen
 
Matthias Dell
Mein Halbes Jahr: >Film<
Gold – Meek’s Cutoff – The Bling Ring – Laurence Anyways



TÜR

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SCHÖNHEITEN

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