Das Online-Magazin zur Zeitschrift | HALBJAHRESMAGAZIN polar






polar #15: Grenzen




EDITORIAL

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BARRIERE

 
Owen Jones
Alle lachten
Von der neuen Stigmatisierung der Arbeiterklasse
 
Gunnar Otte
Sag mir, wie du wohnst
… und ich sag dir, wer du bist. Lebensstile als Grenzziehung
 
Peter Siller
Was heiĂźt Inklusion?
Zur Orientierungskraft eines klärungsbedürftigen Begriffs
 
Idil Efe
Neukölln für alle
Bildungsprojekte und sozialer Aufstieg: Ein Bericht aus der Praxis
 
Stefan Huster
DrauĂźen vor dem Fester
Von Bauarbeitern und Opernbesuchern. Eine Erinnerung
 
Ernst Rösner/Wilfried Bos
Das Gesetz der Schwerkraft
Von der Fiktion der Durchlässigkeit des Bildungswesens
 
Die Stunde der Snobs
Bildungsgerechtigkeit zwischen Leistung und Habitus
 
 

Thomas Biebricher/Stefan Huster/Arnd Pollmann/Peter Siller/

Ist es links? >No Borders<


Die uneingeschränkte Freizügigkeit der Menschen wäre eine Emanzipation vom Zufall der nationalstaatlich situierten Geburt. Zwar sind Bedingungen vorstellbar, unter denen die Möglichkeit der Freizügigkeit verschärfend auf ohnehin vorhandene Mobilitätsanforderungen wirken, doch dieses Risiko muss eingegangen werden. Und wenn auch klar ist, dass eine Realisierung der Forderung offener Grenzen eine rastlose Suche nach alternativen Techniken der Regulierung von Bevölkerungsströmen auslösen würde, als deren Experimentalraum schon jetzt der Schengen-Raum dient, so reicht dies doch nicht als Argument gegen die grundsätzliche Stoßrichtung der Forderung. Thomas Biebricher

Solange die Welt so ist, wie sie ist – nämlich mit extremen Unterschieden der Lebensbedingungen zwischen den Staaten – sind offene Grenzen keine gute Idee. Offene Grenzen gingen unweigerlich mit einer deutlichen Reduktion sozialstaatlicher Unterstützung einher: Jede/r Einwanderer/in müsste selbst sehen, wo er bleibt. Schön für die Jungen, gut Ausgebildeten und Cleveren. Wer keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, müsste dagegen verhungern oder wieder gehen. Das ist im Grunde ein neoliberales Modell des »Survival of the Fittest«. Die Leidtragenden wären die in qualifizierter Weise Hilfebedürftigen, wie etwa die politisch Verfolgten. Wollen wir das wirklich? Stefan Huster

Als Diogenes aus Sinope einmal nach seiner Heimat gefragt wurde, antwortete er: »Ich bin ein Bürger der Welt«. Damit gilt er als der erste selbstbekennende Kosmopolit. Diogenes wollte nicht auf eine bestimmte Herkunft reduziert werden. Seither mag es attraktiv sein, sich die geeinte Menschheit als eine »entgrenzte« vorzustellen, als heimatlose Heimat eines Weltbürgertums, das lokale oder nationale Interessen hinter sich lässt und den Menschen ins Zentrum rückt. Aber der Kosmopolitanismus geht in die Irre, wenn man ihn nicht subsidiär versteht: Was demokratisch vor Ort entschieden werden kann, sollte auch vor Ort entschieden werden. Der linke Einwand gegen Grenzen richtet sich gegen Blut-und-Boden-Ideologien. Die Grenzen des demokratischen Staatsvolkes lassen sich aber auch ganz anders bestimmen: als prinzipiell offene Grenzen rund um die Menge all jener, die derzeit innerhalb dieser Grenzen leben. Arnd Pollmann

Als Bürgerinnen und Bürger einer reichen, westlichen Industrienation, die in so gut wie jedes Land unproblematisch einreisen können, vergessen wir gerne, was das heißt: Vor unüberwindlichen Grenzen zu stehen. Der Willkür der Grenzkontrolle ausgesetzt zu sein. In der Rechtlosigkeit zu leben, sans papiers, unsichtbar gemacht. Dabei sollten wir, die Landsleute von Walter Benjamin, es besser wissen und uns gegen den gnadenlosen Zufall der nationalen Zugehörigkeit auflehnen, wo unsere Solidarität gefragt ist. Die grenzenlose Bewegungsfreiheit aller ist eine schöne Vorstellung. Geholfen wäre damit aber gerade den Verfolgten und Notleidenden nicht, die auf eine offene Tür zu allererst angewiesen sind. Notwendig ist hier und jetzt: eine größere Durchlässigkeit für die Bedrohten und Gefährdeten, eine menschenwürdige Aufnahme in Deutschland sowie eine solidarische europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik. Peter Siller



 
Susann Neuenfeldt/Simon Strick
Hallo Rom/Hallo Karthago: >Occupy Me<



SCHLAGBAUM

 
Andreas Cassee
Ein Recht auf globale Bewegungsfreiheit?
Einwanderungsbeschränkung und individuelle Selbstbestimmung
 
Christoph Raiser
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
Warum Beppe Grillos Abgrenzung von Italiens Parteien auch keine Lösung ist
 
Roman Deckert
Niemandsland fĂĽr den Frieden
Zur Grenzziehung zwischen Sudan und SĂĽdsudan
 
Huub van Baar
Bordering Europe
Die Ethnisierung der Differenz
 
Marei Pelzer
Verlogene Apelle
Europas Grenzregime und die syrische FlĂĽchtlingskrise. Eine Leidensgeschichte
 
Sandro Mezzadra/Brett Neilson
Die Macht der Trennlinie
Von der Grenze als Objekt zur Grenze als Methode
 
Silvan Pollozek
Abtasten und Durchleuchten
Beobachtungen an der Eingangskontrolle eines Amtsgerichts
 
Alexander Koch
Zehn Schöne Inseln
Die Binnengrenzen des Kunstfeldes. Ein Beschreibungsmodell
 
Swantje BrĂĽggemann/Malin Nagel/Kathrin Philipp
Auf den BĂĽhnen der Indifferenz
Schule und Theater im Grenzdilemma
 
Marie Schmidt
Mein Halbes Jahr: >Literatur<
Sylvia Plath – Adam Phillips – Kristin Dombek
 
Johannes von Weizsäcker
Mein Halbes Jahr: >Musik<
Boards of Canada – My Bloody Valentine – Milker – Mac Demarco – The Men – Händel – Verdi – Messiaen
 
Matthias Dell
Mein Halbes Jahr: >Film<
Gold – Meek’s Cutoff – The Bling Ring – Laurence Anyways



TÜR

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SCHÖNHEITEN

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