Das Online-Magazin zur Zeitschrift | HALBJAHRESMAGAZIN polar






polar #15: Grenzen




EDITORIAL

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BARRIERE

 
Owen Jones
Alle lachten
Von der neuen Stigmatisierung der Arbeiterklasse
 
Gunnar Otte
Sag mir, wie du wohnst
… und ich sag dir, wer du bist. Lebensstile als Grenzziehung
 
Peter Siller
Was heiĂźt Inklusion?
Zur Orientierungskraft eines klärungsbedürftigen Begriffs
 
Idil Efe
Neukölln für alle
Bildungsprojekte und sozialer Aufstieg: Ein Bericht aus der Praxis
 
Stefan Huster
DrauĂźen vor dem Fester
Von Bauarbeitern und Opernbesuchern. Eine Erinnerung
 
Ernst Rösner/Wilfried Bos
Das Gesetz der Schwerkraft
Von der Fiktion der Durchlässigkeit des Bildungswesens
 
 

Die Stunde der Snobs

Bildungsgerechtigkeit zwischen Leistung und Habitus


Wenn alle über bessere Bildungschancen für Benachteiligte reden, wird die Mittelschicht erfinderisch. Nie war das Bedürfnis nach Abgrenzung durch private Bildungsinvestitionen größer als heute. Von der Schattenseite der Bildungsexpansion und der Macht des Habitus.

Wer sich anstrengt, der verdient es, die Früchte seiner Anstrengungen zu ernten. So will es unser Gerechtigkeitsgefühl. Zwar lehrt das Leben, dass nicht jede Bemühung zum Erfolg führt. Doch wer Erfolg hat, der muss ihn sich selbst zuschreiben dürfen und erwirbt das Recht auf Anerkennung des Erreichten, mit allen erfreulichen Folgen für das Leben. Das Ideal einer meritokratisch organisierten Gesellschaft besagt, dass die Vergabe gesellschaftlicher Statuspositionen fair, nämlich leistungsgerecht geregelt ist und also jeder bekommt, was er verdient. Das Bildungssystem mit seinen Zertifizierungscodes dient in diesem Sinne als Rationalisierungs- und Legitimierungsinstanz gesellschaftlicher Ungleichheit: Wer viel investiert, bekommt viel heraus. Fair ist ein solches System freilich nur dann, wenn prinzipiell allen Gesellschaftsmitgliedern die Möglichkeit des Zertifikatserwerbs offen steht. Soweit so gut? Nicht ganz.

Man muss kein Bildungssoziologe sein, um zu wissen, dass dieses meritokratische Versprechen eine Mogelpackung ist, allenfalls eine regulative Idee. Enttäuscht wird, wer es beim Wort nimmt. Trotz ermutigender Tendenzen zeigen die Studien der empirischen Bildungsforscher immer wieder die soziale Pfadabhängigkeit von Bildungsverläufen. Auch die »Gatekeeper« sind in der sozialen Wirklichkeit niemals vollständig immun gegen die Macht gewachsener Solidaritäten: Der Onkel hat die Firma – der Neffe den Job, der CEO den Posten – die junge Bekannte den Zuschlag, der Vater die Arztpraxis – die Tochter übernimmt die Patienten. Soziale Systeme organisieren sich naturgemäß über kontingente Interessenslagen, Gruppenzugehörigkeit und Vertrauensvorschüsse und fügen sich niemals vollständig der Logik des fairen Wettbewerbs. Neben diesen offensichtlichen Formen der meist sozialschichtinternen Weitergabe von Privilegien lässt sich in Zeiten erhöhten Distinktionsdrucks zudem beobachten, wie sich neben dem offiziellen Erwerb von Zertifikaten neue, informelle Codes der Inklusion und Exklusion herausbilden. [...]


 
Thomas Biebricher/Stefan Huster/Arnd Pollmann/Peter Siller/
Ist es links? >No Borders<
 
Susann Neuenfeldt/Simon Strick
Hallo Rom/Hallo Karthago: >Occupy Me<



SCHLAGBAUM

 
Andreas Cassee
Ein Recht auf globale Bewegungsfreiheit?
Einwanderungsbeschränkung und individuelle Selbstbestimmung
 
Christoph Raiser
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
Warum Beppe Grillos Abgrenzung von Italiens Parteien auch keine Lösung ist
 
Roman Deckert
Niemandsland fĂĽr den Frieden
Zur Grenzziehung zwischen Sudan und SĂĽdsudan
 
Huub van Baar
Bordering Europe
Die Ethnisierung der Differenz
 
Marei Pelzer
Verlogene Apelle
Europas Grenzregime und die syrische FlĂĽchtlingskrise. Eine Leidensgeschichte
 
Sandro Mezzadra/Brett Neilson
Die Macht der Trennlinie
Von der Grenze als Objekt zur Grenze als Methode
 
Silvan Pollozek
Abtasten und Durchleuchten
Beobachtungen an der Eingangskontrolle eines Amtsgerichts
 
Alexander Koch
Zehn Schöne Inseln
Die Binnengrenzen des Kunstfeldes. Ein Beschreibungsmodell
 
Swantje BrĂĽggemann/Malin Nagel/Kathrin Philipp
Auf den BĂĽhnen der Indifferenz
Schule und Theater im Grenzdilemma
 
Marie Schmidt
Mein Halbes Jahr: >Literatur<
Sylvia Plath – Adam Phillips – Kristin Dombek
 
Johannes von Weizsäcker
Mein Halbes Jahr: >Musik<
Boards of Canada – My Bloody Valentine – Milker – Mac Demarco – The Men – Händel – Verdi – Messiaen
 
Matthias Dell
Mein Halbes Jahr: >Film<
Gold – Meek’s Cutoff – The Bling Ring – Laurence Anyways



TÜR

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SCHÖNHEITEN

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