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Huub van Baar Bordering Europe Die Ethnisierung der Differenz
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Marei PelzerVerlogene ApelleEuropas Grenzregime und die syrische FlĂĽchtlingskrise. Eine Leidensgeschichte |
Syrien versinkt im Bürgerkrieg. 1,6 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Insbesondere die Erstaufnahmestaaten in den direkten Nachbarregionen haben syrischen Flüchtlingen Schutz vor den kriegerischen Auseinandersetzungen geboten. Jordanien hat bislang nach Angaben des Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen – UNHCR – 461.000 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, der Libanon 462.000, die Türkei 329.000, der Irak 145.000 und Ägypten 66.000. (Stand: Mai 2013). Die Europäische Union appelliert an die Nachbarländer, die Grenzen für syrische Flüchtlinge weiter offen zu halten. Doch wenn es um die eigene Aufnahmebereitschaft geht, hält die EU an der rigorosen Abwehrpolitik fest. Nur wenigen Flüchtlingen gelingt es, das hochgerüstete europäische Grenzregime zu überwinden – zumeist riskieren sie dabei ihr Leben. Die EU-Grenzpolitik offenbart angesichts der syrischen Flüchtlingskrise ihre Inhumanität.
Die Geschichte der Familie Naso Eine der syrischen Flüchtlingsfamilien, die leidvoll die Folgen der Abwehrhaltung gegen Flüchtlinge erfahren musste, ist die Familie Naso. Sie lebte seit mehr als einem Jahrzehnt in Deutschland, genauer gesagt: in Hildesheim, Niedersachsen. Seit kurzem ist die Familie nach langer Trennung wieder vereint. Dem minderjährigen Sohn Anuar und seinem Vater gelang es, dem Bürgerkrieg in Syrien zu entkommen. Zusammen war er kurz vor Ausbruch der gewaltsamen Auseinandersetzungen Anfang 2011 von deutschen Behörden dorthin abgeschoben worden. Die Bundesregierung hatte 2008 ein Rückübernahmeabkommen mit dem Assad-Regime abgeschlossen. Damals bestritt die Regierung noch, was das von Assad regierte Syrien schon immer war: ein Folterstaat. Trotz aller Warnungen von Menschenrechtsorganisationen wurden Abschiebungen zwangsweise durchgesetzt. Mit fatalen Folgen: Anuar, der damals gerade einmal 15 Jahre alt war, und sein Vater wurden sofort nach ihrer Ankunft in Syrien festgenommen, inhaftiert und gefoltert. Für den in Deutschland aufgewachsenen Jungen war dies eine traumatische Erfahrung. Da seine Eltern Kurden sind, verstand er nicht einmal die Sprache seiner Peiniger. Nachdem sie den syrischen Folterkellern 100 polar 15 Marei Pelzer entkommen waren, brach der Bürgerkrieg in Syrien aus. Sie flohen zunächst in die Türkei. Später gelang es ihnen schließlich, die EU-Außengrenzen illegal zu überwinden und sich bis nach Bulgarien durchzuschlagen. Dort wurden sie aufgegriffen. In Bulgarien erlebten sie unglaubliches Leid. Sie waren wahlweise in Haft oder mussten um Unterkunft und Verpflegung betteln. Ihre Rückkehr nach Hildesheim sollte noch zwei Jahre auf sich warten lassen. [...]
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