polar #15: Grenzen
EDITORIAL
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BARRIERE
Owen Jones Alle lachten Von der neuen Stigmatisierung der Arbeiterklasse
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| Peter Siller Was heißt Inklusion? Zur Orientierungskraft eines klärungsbedürftigen Begriffs
| Idil Efe Neukölln für alle Bildungsprojekte und sozialer Aufstieg: Ein Bericht aus der Praxis
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Stefan HusterDrauĂźen vor dem FesterVon Bauarbeitern und Opernbesuchern. Eine Erinnerung | Es war einer dieser heißen, schwülen Nachmittage am Rande der Heidelberger Altstadt. Das Sitzungszimmer lag im Halbdunkel, denn vor den Fenstern waren Baugerüste aufgebaut: Die Fassade des alten Hotels, in dem die Juristische Fakultät untergebracht ist, wurde endlich saniert. Die Fenster waren noch geöffnet, um den Sitzungsraum zu lüften; man hörte den Straßenlärm und aus dem Kofferradio der Bauarbeiter das Gedudel des regionalen Privatfunks »Radio Regenbogen «. Dort knödelte Shakira fröhlich ihr »Whenever, Wherever«, einen der Hits des Jahres, der gut zu der hochsommerlichen Stimmung passte; die Maler und Maurer auf dem Baugerüst sangen und pfiffen gelegentlich mit. Zwischendurch gab man auch die Stones: »It’s Only Rock ’n’ Roll (But I Like It)«. Die Nachrichten wussten Neues über den Fußballverein Waldhof Mannheim mitzuteilen, der in der zweiten Liga vor sich hin krebste.
Als die Kollegen kamen, wurden die Fenster und die Vorhänge geschlossen; sofort tauchte das Zimmer in eine unwirkliche Atmosphäre, die durch seine in die Jahre gekommene Möblierung unterstützt wurde. Es schüttelte die Welt da draußen von sich ab. Die bisherigen Dekane der Fakultät, deren Fotos an der Längsseite des Sitzungszimmers hingen, schauten ernst und feierlich in die Runde. Auch der frisch gebackene Privatdozent durfte nun an den Sitzungen der Fakultät teilnehmen und beobachtete das Geschehen. Man begrüßte sich und plauderte. Der reizende polyglotte und kunstsinnige Vertreter des Internationalen Privatrechts, der sich an den Wochenenden gern mit seinem cremefarbenen Mercedes- Cabriolet nach Baden-Baden aufmachte, um in der gediegenen Atmosphäre eines Kurhotels seinen Studien nachzugehen, schwärmte von der letzten Aufführung im Festspielhaus. Schon im Hinsetzen replizierte sein Kollege aus dem öffentlichen Recht – ein Lokalmatador, der ein wenig zum Kulturpessimismus und zum Jammern über den Verfall von allem und jedem neigte – etwas grob mit einem Bericht über seinen Besuch im Staatstheater Stuttgart: Er habe dort mit seiner Familie eine hochgerühmte Operninszenierung angesehen – und 60 Euro pro Karte bezahlt. Er redete sich in Rage und beklagte, dass fast 250 Euro für den Opernbesuch einer vierköpfigen Familie selbst für das Budget eines C 4-Professors nicht mehr tragbar seien. Hier müsse der Zugang zur Kultur unbedingt mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden, schließlich lebe man ja in einem Kultur- und Sozialstaat! Damit war nun fast juristisches Terrain erreicht und die Sitzung konnte beginnen. [...] |
| Ernst Rösner/Wilfried Bos Das Gesetz der Schwerkraft Von der Fiktion der Durchlässigkeit des Bildungswesens
| Die Stunde der Snobs Bildungsgerechtigkeit zwischen Leistung und Habitus
| Thomas Biebricher/Stefan Huster/Arnd Pollmann/Peter Siller/ Ist es links? >No Borders<
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TÜR
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