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Roman DeckertNiemandsland fĂĽr den FriedenZur Grenzziehung zwischen Sudan und SĂĽdsudan |
Am 9. Juli 2011 teilte sich der Sudan, der bis dahin größte Flächenstaat Afrikas, und die Republik Südsudan wurde das jüngste Mitglied der Vereinten Nationen. Die Abspaltung vom Nordsudan war von monumentaler historischer Bedeutung, denn damit wurden zum ersten Mal auf dem afrikanischen Kontinent koloniale Grenzen revidiert – anders als bei der Unabhängigkeit Eritreas 1993, die nur die ursprünglichen Kolonialgrenzen wiederherstellte. Mit der Anerkennung Südsudans rückte die Afrikanische Union erstmals von ihrem zentralen Grundsatz ab: der Unveränderlichkeit der Grenzen.
Am zweiten Unabhängigkeitstag ist die Lage ernüchternd. Zwar wurde der jahrzehntelange Bürgerkrieg zwischen den südsudanesischen Rebellen und der Zentralregierung in Khartum durch das Comprehensive Peace Agreement (CPA) von 2005 beendet, das der südsudanesischen Bevölkerung das Selbstbestimmungsrecht gewährte. Und entgegen vieler Voraussagen verlief der Trennungsprozess weitgehend friedlich, der international geächtete Präsident des Sudans, Omar Al Baschir, nahm als Ehrengast an den Feierlichkeiten zur Staatsgründung in Juba teil. Der Konflikt besteht aber trotzdem fort, nunmehr allerdings auf internationaler Ebene.
Im April 2012 eskalierte die Auseinandersetzung gar zu einem zwischenstaatlichen Krieg, auch wenn dieser nicht de jure erklärt wurde. Reguläre Truppen des Südsudans eroberten das erdölreiche Gebiet von Heglig, das von Khartum kontrolliert, aber von Juba unter dem Namen Panthou beansprucht wird. Bei den Kämpfen starben Hunderte Soldaten auf beiden Seiten. Erst auf massiven Druck der internationalen Staatengemeinschaft hin befahl Südsudans Präsident Salva Kiir den Rückzug. Die politische Klasse in Juba zeigte sich verblüfft ob der harschen Reaktionen, nachdem sie bis dahin auf einer Welle des diplomatischen Wohlwollens gesurft war, gerade in der westlichen Welt. Für die früheren »Freiheitskämpfer « ist das Völkerrecht Neuland. [...]
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