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Silvan PollozekAbtasten und DurchleuchtenBeobachtungen an der Eingangskontrolle eines Amtsgerichts |
Wieso unterwerfen sich die Besucher eines Amtsgerichts eigentlich ohne zu Murren dem Prozedere der Eingangskontrolle, obwohl sie ihr Hab und Gut durchleuchten und sich von fremden Menschen abtasten lassen müssen? Mögliche Antworten liegen in den Interaktionen und Abläufen selbst, da jene bestimmte Zugzwänge für die Akteure sowie spezifische Formen von Kontrolle konstituieren. Um diese Mechanismen in den Blick zu bekommen, gilt es sowohl die unterschiedlichen Elemente des Arrangements der Eingangskontrolle als auch die dort stattfindenden Interaktionen und Beziehungen in den Blick zu nehmen.
Detektor und Scangerät – die Herzstücke der Maschinerie Ein erster Aspekt sind große technische Apparaturen wie Scangeräte mit Fließband und Detektor. Diese konstituieren die dort geltenden Handlungsabläufe und etablieren eine Eigenzeit: Zuerst müssen Gegenstände des Besuchers in Kisten gepackt werden, die dann in das Innere des Geräts fahren, um durchleuchtet und nach eingehender Prüfung wieder freigegeben zu werden. Das Scangerät drosselt die Abwicklungsgeschwindigkeit so, dass in der Zwischenzeit der Detektorrahmen durchschritten und der Besucher abgetastet werden kann. Der Detektor fungiert hierbei als Schleuse, denn die Besucher dürfen ihn nur hintereinander und zeitlich versetzt passieren. Scangerät und Detektor legen zudem räumliche Koordinaten mit eindeutig definierten Anfangs-, End- und Zwischenstationen fest. Der Eintritt in die Übergangszone geht dieserart koordiniert und kontrolliert vonstatten, und die Sicherheitsleute können unabhängig vom Andrang der Wartenden jeden Einzelnen unter die Lupe nehmen. Erst wenn alle Zwischenstationen grünes Licht geben, darf der nun Durchsuchte den schützenswerten Bereich betreten.
Die etablierten Raum- und Zeitstrukturen bestimmen demnach genau, wo und zu welchem Zeitpunkt der zu Durchsuchende stehen soll. Er darf buchstäblich nicht aus der Reihe tanzen, nicht zu früh oder zu spät durch den Detektor gehen, da sonst entweder Gerät und Sicherheitskraft noch nicht bereit sind oder verlängerte und unnötige Wartezeiten zulasten der Wartenden entstehen. Weicht der zu Durchsuchende von diesem hier skizzierten Skript ab, wird dies also für das Sicherheitspersonal wie für die Wartenden sofort räumlich sichtbar und/oder es kommt zu Unstimmigkeiten im auf Reibungslosigkeit ausgerichteten Ablauf dieser Maschinerie. [...]
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