Das eigentliche Lob gebührt der Redaktion des Observer Colour Magazine. Die hatte 1985 die Idee, den Zoologen Mark Cawardine and den Schriftsteller Douglas Adams auf eine Expedition nach Madagaskar zu schicken. Anderenfalls wäre dieses vielleicht spannendste Werk von Douglas Adams wahrscheinlich nie entstanden. Die Idee der Redaktion war brillant einfach: Cawardine und Adams sollten eine vom Aussterben bedrohte Lemuren-Art auf einer einsamen Insel vor Madagaskar besuchen und später einen Reisebericht abgeben. Cawardine arbeitete seinerzeit für den WWF und war ein reeller Experte für bedrohte Tierarten. Adams hingegen hatte vor allem den Anhalter durch die Galaxis geschrieben und war ein reeller Experte für phantastische Lebensformen wie etwa superintelligente blaue Schatten oder floloppende Matratzen von Squornshöllisch Beta.
Beide Experten genossen offensichtlich ihre Kooperation und unternahmen in den folgenden vier Jahren eine Handvoll Reisen quer über den Globus, um weitere extrem seltene Tierarten zu suchen und so auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Zunächst einmal klingt das wie eine dröge Betroffenheitsgeschichte. Aber hier handelt es sich um Douglas Adams, der nicht aus seiner Haut konnte. Das lag vielleicht auch an der klaren Rollenverteilung, die Adams für seinen Teil zu Beginn des Buches so beschreibt: »Meine Aufgabe – eine, für die ich absolut qualifiziert bin – bestand darin, ein ungemein unwissender Nicht-Zoologe zu sein, für den alles wie aus heiterem Himmel zu kommen hatte.« Dadurch bekommt das Buch an vielen Stellen Ähnlichkeiten mit dem Hitchhiker’s Guide – indem Douglas Adams selbst in die Rolle des Arthur Dent schlüpft und seine Tumbheit zur Schau stellt. Vor allem aber schaffen es Adams und Cawardine, zwar ein Buch über ihre Reisen, vor allem aber eben ein Buch über die Tiere zu schreiben, von denen einige wie der Yangtse-Delfin inzwischen tatsächlich ausgestorben scheinen. Der Humor nimmt die unmittelbare Betroffenheit aus den Zeilen, mittelbar aber ist er vielleicht das beste Vehikel für die Botschaft. Adams selbst war Die Letzten ihrer Art sein liebstes Buch.