Das Online-Magazin zur Zeitschrift | HALBJAHRESMAGAZIN polar






polar #23: Ende und Anfang




EDITORIAL

 
Liebe Leserin, Lieber Leser


ENDE

 
Mark Fisher
»Zeit gibt es hier keine, jetzt nicht mehr.«
 
Lukas Zidella
Kontinuität und Wandel
Vom Ende des Endes der Geschichte
 
Stefan Willer
Verhinderte Zukunft
Sicherheit, Prävention, Imagination
 
Paula Diehl
News for the Masses
Massenmedien, Populismus, Rechtspopulismus
 
Thomas Schramme
Ende des Lebens
Die vertraute und völlig unbekannte Befassung mit dem Tod
 
Frederik R. Heinz
Das Ende der »politischen« Kunst
Warum uns die Kunst nicht retten kann
 
Interview Soh Bejeng Ndikung
»Privilegien verlernen«
 
Susann Neuenfeldt / Simon Strick
>OST<
Chris Cornell – Jonathan Demme – Jaki Liebezeit – George Romero – Clyde Stubblefield



ANFANG

 

Bertram Lomfeld

TATA!

Demokratische Utopien politischer Ă–konomie


Seit der Finanzkrise 2008 weitet sich die Skepsis am neoliberalen Wirtschaftsmodell aus. Trump und seine populistischen Mitstreiter sind Symptome eines tiefen Misstrauens gegenüber Politik und Wirtschaft. Neben der Gefahr liegt hier eine echte Chance, soziale Grundstrukturen zu überdenken. Um das angebrochene Anthropozän mit Klimawandel, Überbevölkerung und sozio-ökonomischen Konflikten (über-)lebbar zu gestalten, brauchen wir Utopien. Allerdings müssen Utopien umsetzbar sein. Und sollen weder revolutionäres Chaos noch totalitäre Regime auslösen. There are thousands of alternatives. TATA. Aber welche taugen zum demokratischen Alltag?
 
In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden in Wissenschaft und Politik hart aber offen zwei konkurrierende Wege der Wirtschaftspolitik diskutiert: freier Markt oder staatliche Wirtschaftslenkung. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks wurde die Marktwirtschaft mit Demokratie zur gesellschaftlichen Idealform erklärt. Die absurde These vom Ende der Geschichte dokumentiert anschaulich ein westliches Lebensgefühls der Jahrtausendwende. Die neoliberale Ideologie soufflierte: There is no alternative. TINA. Freier Markt macht Gesellschaften frei, produktiv und wohlhabend. Thatcher und Reagan prägten den Glaubenssatz. Aber auch Bush, Clinton und Trump erzählten davon Ihre Version, ebenso wie Kohl, Schröder und Merkel.
 
Das Ende der Geschichte wurde inzwischen wieder abgesagt. Klimawandel, Armut, Überschuldung offenbaren weltweit, dass Marktkräfte keine nachhaltige Ordnung errichten. Aber TINA wirkt noch immer. Die scheinbare harte Systementscheidung zwischen Kapitalismus und Kommunismus spukt in vielen Köpfen herum und beschränkt politische wie ökonomische Diskurse. Dabei markieren wirtschaftlicher Liberalismus und Sozialismus nur die Pole Markt und Staat in einer fließenden Skala von Systemvarianten. Als Reinformen sind beide undemokratisch, aber existieren so auch gar nicht. Selbst extremer Laissez-faire-Kapitalismus bedarf staatlich garantierter Eigentums- und Vertragsrechte. Jede Ökonomie ist rechtlich konstruiert, bewusst gestaltet und gestaltbar.
 
Die Globalisierungskritiker rufen zu Recht: TATA! Eine andere Welt ist möglich. Richtig! Es gibt kein überirdisches oder evolutionäres Gesetz einer bestimmten kapitalistischen Form menschlichen Zusammenlebens. Schon jetzt gibt es zahlreiche Varianten des Kapitalismus ebenso wie verschiedenste Formen staatlicher Lenkung und Wohlfahrt. Viele Welten sind möglich zwischen libertär und sozialistisch. Sie müssen nur konkret erdacht werden und umsetzbar sein. Und nicht alle denkbaren Welten sind wünschenswert. Der einzige normative Fixpunkt und Garant des friedlichen Wechsels zwischen den Möglichkeiten bleibt ein demokratisches Verfahren. Gesucht werden realistische demokratische Utopien. [...]


 
Felix Heidenreich
Das Recht auf Hoffnung
und die Umverteilung des Optimismus
 
Peter Siller / Bertram Lomfeld
Ist es links? >Optimismus<
 
Ulrike Meyer
Eine neue europäische Identität?
Die Krise als Chance begreifen
 
Stefan Solleder
Wann fängt ein Anfang an?
Fluch und Segen von Zeitabschnitten in den Sozialwissenschaften
 
Dietmar Dath
D=B=K
Digitale Spuren aus „Venus siegt“



MEIN HALBES JAHR

 
Peter Siller
Mein halbes Jahr: ›Comic‹
100 Manga Artists – 75 Jahre DC Comics – Black Panther – Chrononauts – Corto Maltese – Essai – Geisel – Die Zeitmaschine – Ich habe … getötet – La Casa – Little Nemo – Martha & Alan – Melvile – New York – Old Man Logan – Paper Girls – Patience – Rach
 
Matthias Dell
Mein halbes Jahr: ›Film‹
Oh happy Day – Fargo – In Zeiten des abnehmenden Lichts
 
Johannes von Weizsäcker
Mein halbes Jahr: >Musik<
Flying Lotus – Thundercat – Vulfpeck – Knower – Louis Cole – Suburban Lawns
 
Birthe MĂĽhlhoff
Mein halbes Jahr: >Literatur<
Fist – Kontrasexuelles Manifest – Future Sex



DAZWISCHEN

 
Peter Siller
Infrastructures matter!
FĂĽr einen neuen Anlauf in der Gerechtigkeitsdebatte



SCHÖNHEITEN

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