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polar #1: Politisierung



EDITORIAL

 

Peter Siller, Bertram Keller

Editorial


Liebe Leserin, Lieber Leser,

Die erste Ausgabe von polar heißt schlicht „Politisierung“, als Frage an uns selbst, als Unbehagen am Status Quo, als zu konkretisierende Forderung, als Hilfeschrei. Lange Zeit galt Politik als tot. Gesellschaftliche Einmischung war uncool. Jetzt erwachen langgediente Erwerbsarbeiter und promovierte Jung-Akademiker mit Abstiegsängsten und Hartz IV. Der gesellschaftliche Graben zwischen drinnen und draußen wird weiter ausgehoben. Solidarität und Anteilnahme weichen dem Abwehrkampf gegen Notleidende und Hoffnungsvolle in anderen Regionen der Welt. Was fehlt ist öffentliche Auseinandersetzung über Ursachen, Ziele und Auswege. Politische Debatten verstecken sich in Sonntagsreden. Gerechtigkeit verbirgt sich in philosophischen Seminaren. Kunst taucht in Museen unter. Was fehlt ist Sichtbarmachen, Aussprechen, Auseinandersetzen.

Das Heft verfolgt das Politische von den staatlichen Institutionen über bürgerschaftliche Einmischung bis ins Theater. Der Blick geht nach Lateinamerika, Irak und Österreich. Der Ruf nach „Institution matters“ trifft auf radikaldemokratische Kritiker. Der französische Philosoph Jacques Rancière erklärt im Interview, was Politik heute sein könnte und kommentiert die Lage in Frankreich. Der finnische Völkerrechtler und Diplomat Martti Koskenniemi betrachtet die Zukunft internationaler Politik. Dietmar Dath beschreibt die gesellschaftliche Wirkung von Pop und Drastik. Eine sichtbare Gestalt erhält politische Auseinandersetzung in den Bildstrecken von Julian Röder und Kai-Olaf Hesse. Die literarischen Aufnahmen von Kathrin Röggla beschreiben die politischen Momente des Alltags.

Für die Redaktion

Peter Siller, Bertram Keller




AUFKLÄRUNG

 
Peter Siller / Arnd Pollmann
Anstiftung zum Uncoolsein
Warum Politisierung Not tut
 
Barbara Gärtner
Das Gehirn ist nur ein Platzhalter
Die Bürgerkonferenz ''Meeting of Minds''
 
Der wahre Text: 'Strategen Reden'
Neue Berliner Sprachkritik
 
Rudolf Speth
Miese Expertise
Von Think Tanks, Consultants und anderen Ãœbeln
 
Bertram Keller
''Ich bin ein großer Fan des Staates''
Interview mit Martti Koskenniemi
 
Raul Zelik
Aufbegehren, Krieg, Staatlichkeit
Zwei Exempel aus Lateinamerika
 
Klaas Glenewinkel / Anja Wollenberg
Die Wanderung des UKW-Dialers
Zur Mediensituation im Irak
 
Robert Misik
Jetzt sauf ma uns an
Kultur als Standort- und Störfaktor
 
Simon Rothöhler
Keine Heimat an den Rändern
Vom Standortvorteil des Films an der Peripherie
 
Michael Eggers / Sebastian Richter
Reality bites
Die neue Dokumentarkunst
 
Aram Lintzel
Sinncontainer: 'Integration'



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LEIDENSCHAFT

 
Ralph Obermauer
Leidenschaft und Gremienterror
Vom Nutzen und Nachteil ''der Politik'' für ''das Leben''
 
Jan Engelmann
Rudis Stimme, Edes Gang
Eine Erregung
 
Felix Klopotek
Das kommt wieder
Vom Gitarrenklimpern zur Aufregungsmaschinerie
 
Julia Roth
Sie wollen uns erzählen
Ãœber Texte, die gerne ''wir'' sagen
 
Ina Kerner
Leben im Kapitalismus: Raus aus dem Tulpenfeld
 
Jan Engelmann / Michael Eggers
''Bloß machen darf man nichts''
Interview mit Dietmar Dath



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