polar #13: Aufstand
EDITORIAL
AUSGEBLIEBEN
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Thomas Biebricher/Marina Martinez MateoDie Paradoxie des IntellektuellenWissenschaft und öffentliche Intervention | Wird in Feuilletons und öffentlichen Diskussionsrunden in regelmäßigen Abständen über das Fehlen kritischer Intellektueller geklagt, die mit einsichtsreichen Diagnosen und einer gewissen Autorität etwa die gegenwärtigen polit-ökonomischen Krisen einordbar und verständlich machen könnten, so wird ebenso regelmäßig eine Ausnahme hervorgehoben. Es handelt sich um Jürgen Habermas, dessen Konterfei die Wochenzeitung DIE ZEIT zu seinem 80. Geburtstag gar auf die erste Seite platzierte und darunter titelte ›Supermacht Habermas‹. Tatsächlich trifft es zu, dass Habermas zwischen all dem, was sonst noch zwischen Richard David Precht und Peter Sloterdijk im deutschen Sprachraum als öffentlicher Intellektueller gilt, hervorragt wie kein anderer. Der Ruf des streitbaren Intellektuellen, der auch zu polemisieren versteht und Konfrontationen nicht aus dem Weg geht, ist Habermas seit den 60er Jahren zu eigen und blickt man auf die unzähligen Auseinandersetzungen, in die er verwickelt war, dann ist er auch wohlbegründet.
Schon seine allererste Veröffentlichung - ein 1953 unaufgefordert bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eingereichter Artikel, in dem er sich kritisch zur unveränderten Neuauflage von Heideggers Metaphysik-Vorlesungen aus den 30er Jahren äußert- verrät die Eigenständigkeit seines Urteils, die er 1967 mit dem indirekten Vorwurf des Linksfaschismus in Richtung von Teilen der Studierendenbewegung auf kontroverse Weise bestätigt. Mitte der 80er Jahre ist es dann der sogenannte Historikerstreit, in dessen Mittelpunkt Habermas mit seiner Kritik an den Thesen Ernst Noltes gerät, und in den 90er Jahren reicht die Agenda des Intellektuellen von der Kritik am ›Asyl-Kompromiss‹ bis zum geschichtspolitischen Normalisierungsdiskurs, der die neue Ära der Berliner Republik begleitet. Schon zu jener Zeit, aber vor allem nach den gescheiterten Referenden über eine europäische Verfassung in den Niederlanden und Frankreich, ist es bis heute insbesondere die europäische Entwicklung und die Frage, ob jene eher einer konstitutionalistischen oder einer neoliberalen Logik folgen wird, die Habermas beschäftigt und in vielfältige Debatten verwickelt hat, welche von der Diskussion um die Existenz und Erforderlichkeit eines europäischen Demos bis hin zur deutschen Reaktion auf die derzeitige europäische Schuldenkrise reicht - und damit sind nur einige der Hauptschauplätze der öffentlichen Auseinandersetzungen unter Habermasscher Beteiligung benannt.
Im Folgenden wollen wir die dreifache These plausibel machen, dass man am Beispiel Habermas, erstens die Notwendigkeit einer intellektuellen Einmischung sowie zweitens die Problematik des Intellektuellen beschreiben kann und dass drittens Habermas selbst als (möglicherweise scheiternder) Versuch gesehen werden kann, dieses Problem zu lösen. [...]
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