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Tears Will RollVor und auf der Leinwand: Von der Rückkehr der männlichen Träne |
Soziologen stehen vor einem rätselhaften Phänomen: Obwohl Umfragen belegen, dass das Weinen für Männer in unserer Gesellschaft längst kein Tabu mehr ist, vergießen sie heute nicht mehr, sondern tendenziell sogar weniger Tränen als die Generation vor ihnen. Glaubt man einer Studie des Oxforder Social Issues Research Centre, so ist es vor allem ein Ort, der sich als letztes Reservat des weinenden Mannes erweist: das Kino. Hier finden Männer einen abgegrenzten Raum, um ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. Tränen dürfen fließen, wenn bei Transformers 3 Roboter kaputt gehen oder in Star Trek Vulkanier den Strahlentod sterben. Das Weinen im Kino ist eine lustvolle wie transgressive Erfahrung, ein nicht mehr nur menschliches sondern männliches Bedürfnis.
Und weil Männer mittlerweile so gern im Kino weinen, haben die Tränen auch die männlichen Protagonisten auf der Leinwand erreicht. Dabei war das Kino doch einst die Geburtsstätte des tränenlosen Helden. Während Literatur und Theater noch voll von weinenden Heroen sind, galt zumindest im westlichen Kino bis in die 1970er Jahre die ungeschriebene Regel, dass das Weinen den Schurken und emotional Labilen vorbehalten ist. Vergoss eine männliche Kinofigur mehr als eine Träne, konnte man nahezu sicher sein, dass sie noch vor dem Abspann der Tod ereilte. Erst mit der Geburt des männlichen Melodrams und nicht zuletzt der ikonischen Heulszene John Rambos im Jahre 1974 sollte sich dies ändern. Nun war es auch den hard-boiled heros auf der Leinwand erlaubt, ihre Gefühle zu zeigen, und mit ihnen den Männern in den Zuschauerräumen. Gerade Hollywood hat mittlerweile das kommerzielle Erfolgspotenzial der männlichen Träne erkannt und zum Teil ihrer Marktstrategien gemacht. Voll eindrucksvoller Beweise ist die Top Ten der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Von Harry Potter bis zum Herr der Ringe: Hier rollen Tränen vor und auf der Leinwand. |

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