





polar #13: Aufstand
EDITORIAL
AUSGEBLIEBEN
AUSGELÖST
Tasos Telloglou Die Gerechtigkeitslücke Revolte gegen das Ende eines geliehenen Lebens
| Stephan Rosiny Eiszeit der Diktaturen Der Aufstand im »Arabischen Frühling«
| Hany Darwish Der Verrat Ägypten nach der Revolution: Ein Bericht aus Kairo
| Naji al-Baghuri Am Rande des Abgrunds Der Wandel Tunesiens: Ein Bericht aus Tunis
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Michael LidauerRevolution von oben?Myanmar auf Reformkurs | Der myanmarische Frühling, wenn man von einem solchen sprechen kann, spielt sich auf keinem Tahrir-Platz ab. Öffentliche Proteste in Yangon haben nicht zu einem Wandel der Regierungspolitik geführt. Internationale Sanktionen haben das Land isoliert und die Bevölkerung weiter verarmen lassen. Es sind Protagonisten der ehemaligen militärischen Führungselite, die einen politischen Reformkurs eingeleitet haben, mit dem viele Beobachter kaum Schritt halten können. Im Blickwinkel internationaler Öffentlichkeit steht jedoch Friedensnobelpreisträgerin Daw Aung San Suu Kyi, Tochter des Unabhängigkeitshelden General Aung San, die den Wandel von innen bisher noch kaum mitgestaltet hat. Ab 4. Juli sitzt sie erstmals im Parlament.
Aung San Suu Kyi in aller Augen. Genf, Oslo, London und Paris waren Stationen der ersten Europa-Reise der ikonenhaften Friedensnobelpreisträgerin seit mehr als zwanzig Jahren, von denen sie viele unter Hausarrest in Yangon verbracht hat. Sie hat vor der ILO gesprochen, im britischen Parlament, im Elysée-Palast, hat ihren ehemaligen Studienort Oxford besucht, den ihr 1991 zugesprochenen Friedensnobelpreis entgegen genommen, und wurde von Tausenden bejubelt. Kaum ein Gesicht ist derzeit weltweit bekannter und wird mehr mit dem Schlagwort »Demokratie« assoziiert. Niemand in Europa kann dem entgegen halten.
Diese Reise, eine grosse Wiederkehr in die internationale Öffentlichkeit, markiert einen sichtbaren Schritt im Wandel Myanmars, der im südostasiatischen Land mit grosser Dynamik, aber etwas stiller einhergeht. Aung San Suu Kyi wurde erst am 13. November 2010 aus ihrem dritten Hausarrest entlassen, eine Woche nach den allgemeinen Wahlen in Myanmar im November 2010, den ersten seit 1990. Damals hatte ihre Partei, die National League for Democracy (NLD), einen Grossteil der Stimmen erhalten. Kurz vor der Stimmabgabe hatte die militärische Führung bekannt gegeben, dass die Ergebnisse dieser Wahlen nicht unmittelbar in ein Parlament münden würden, sondern dass eine Nationale Versammlung zuerst einen neuen Verfassungstext erarbeiten sollte, bevor eine zivile Regierung ins Amt käme. [...]
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| Maja Bächler Take the Power Back Aufstände als Kommunikation
| Kai van Eikels Der angekommene Aufstand Etwas zur politischen Bewegung, etwas zur Theorie
| Markus Dressel »Lasst uns auch lernen zu regieren« Der 4. November ’89 und die List der Geschichte
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| Christoph Raiser Mein halbes Jahr: >Musik< Le Tigre – Codeine – Deichkind
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| Anna-Catharina Gebbers Die Revolution sind wir Von ein paar Kunstwerken, die Aufstände auslösten
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GEPROBT
SCHÖNHEITEN
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| Thomas Biebricher Müdes Blinzeln Eine scharfsinnige Diagnose vom Mittelmaß: José Ortega y Gassets Der Aufstand der Massen
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